Zahl rückläufig
Mehr als 4000 jugendliche Komasäufer in Bayern

14.11.2018 | Stand 03.08.2023, 22:53 Uhr
−Foto: n/a

2017 landeten deutlich weniger Kinder und Jugendliche nach Alkoholmissbrauch in der Klinik als im Vorjahr.

BAYERN In Bayern mussten im vergangenen Jahr 4091 Kinder und Jugendliche mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus. Nach Zahlen* des Bayerischen Landesamtes für Statistik gab es im Vergleich zum Vorjahr 6,9 Prozent weniger jugendliche Komasäufer. Damit liegt die Zahl der Betroffenen auf dem niedrigsten Stand seit zehn Jahren. Gesundheitsministerin Melanie Huml und die DAK-Gesundheit setzen ihre Bemühungen in der Alkoholprävention konsequent fort und starten im kommenden Jahr die Kampagne „bunt statt blau“ zum zehnten Mal.

Im vergangenen Jahr wurden in Bayern 2478 Jungen und 1613 Mädchen im Alter von 10 und 19 Jahren nach Alkoholmissbrauch in einer Klinik behandelt. Die Zahl der männlichen Betroffenen sank im Vergleich zum Vorjahr um 173 (minus 6,5 Prozent), bei Mädchen und jungen Frauen gab es einen Rückgang um 128 (minus 7,4 Prozent). Noch weniger Rauschtrinker als im vergangenen Jahr gab es zuletzt 2006, als insgesamt 3517 junge Menschen stationär behandelt wurden. Bis zum Jahr 2011 stieg die Zahl der Betroffenen kontinuierlich an. Seit dem war sie rückläufig.

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml betont: „Der erneute Rückgang der Alkoholvergiftungen bei Jugendlichen in Bayern ist eine erfreuliche Nachricht. Damit sinkt die Zahl der Betroffenen auf den niedrigsten Stand seit zehn Jahren. Das bestätigt den Erfolg der Präventionsarbeit in Bayern, zu der auch die Kampagne ‚bunt statt blau‘ zählt. Ein verantwortungsvoller Umgang mit Alkohol statt Alkohol-Missbrauch ist unser gemeinsames Ziel. Deshalb unterstützt das bayerische Gesundheitsministerium Projekte wie ‚HaLT – Hart am Limit‘, ‚Disco-Fieber‘ und ‚Klar bleiben – Feiern ohne Alkoholrausch‘. Wir werden auch künftig entschieden gegen das Problem vorgehen.“

„Der rückläufige Trend ist erfreulich, dennoch ist jede Alkoholvergiftung eines Kindes oder Jugendlichen eine zu viel“, sagt Sophie Schwab, Leiterin der Landesvertretung der DAK-Gesundheit in Bayern. „Deshalb starten wir im Freistaat gemeinsam mit Staatsministerin Melanie Huml auch 2019 die erfolgreiche Aufklärungskampagne ‚bunt statt blau‘ und bringen die Themen Prävention und Gesundheit in den Schulalltag.“

Beim Wettbewerb „bunt statt blau – Kunst gegen Komasaufen“ werden im kommenden Jahr zum zehnten Mal Schüler zwischen zwölf und 17 Jahren aufgerufen, mit Plakaten kreative Botschaften gegen das Rauschtrinken zu entwickeln. Auch Bayerns Schulen werden zur Teilnahme eingeladen. Im Freistaat steht die mehrfach ausgezeichnete Präventionskampagne gegen Alkoholmissbrauch unter der Schirmherrschaft von Gesundheitsministerin Melanie Huml. An ihr nahmen seit dem Jahr 2010 mehr als 95.000 junge Künstler teil.

* aus bayerischen Krankenhäusern entlassene vollstationäre 10- bis unter 20-jährige Patienten mit Wohnort Bayern

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