„Den Dank an die Mitarbeiter richten“
Arberlandklinik stellt Jahresergebnis 2017 vor

25.10.2018 | Stand 31.07.2023, 12:00 Uhr
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Erfreulich ist das Jahresergebnis des Abschlussjahres 2017 der Arberlandkliniken: 624.900 Euro Gewinn weist dieses aus. Bereits das dritte Jahr in Folge können die Kliniken damit ein positives Betriebsergebnis erzielen.

ZWIESEL/VIECHTACH „Meinen Dank möchte ich an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer beiden Häuser sowie unserer Tochtergesellschaften richten“, sagte Vorstand Christian Schmitz. Für Landrätin und Verwaltungsratsvorsitzende Rita Röhrl ist es das erste Jahresergebnis, das sie gemeinsam mit Christian Schmitz veröffentlicht. „Wir freuen uns, dass wir das vergangene Jahr mit einem so positiven Ergebnis abschließen konnten“, so die Landrätin. Auch sie sprach ihren Dank an alle Mitarbeiter der Kliniken sowie an Vorstand Christian Schmitz aus. „Es ist wirklich toll, was aktuell in unseren Häusern geleistet wird – nicht nur medizinisch und pflegerisch, sondern mittlerweile auch wieder wirtschaftlich.“

Der positive Verlauf sei auf die Leistungssteigerungen im Haus Zwiesel sowie auf den deutlich erhöhten Case Mix Index in beiden Häusern zurückzuführen, erläuterten Schmitz und Röhrl. Der Case Mix Index (CMI) beschreibt die durchschnittliche Schwere der Patientenfälle, die auch entsprechend vergütet werden. Je schwerer der Fall, desto höher die Vergütung.

In der Arberlandklinik Zwiesel gab es 2017 insgesamt 8.648 stationäre und 15.844 ambulante Fälle. In Viechtach waren es 6.167 stationäre und 21.360 ambulante Fälle. Die stationäre Belegung beider Kliniken liegt bei fast 85 Prozent. „Im Klinikwesen sprechen wir ab 80 Prozent von einer Vollbelegung“, erläuterte Schmitz. „Mehr geht kaum noch.“

Das gute Jahresergebnis konnte trotz erheblicher Negativeffekte erzielt werden: Neben den nicht-gedeckten Vorhaltekosten der Geburtshilfe in Zwiesel (2017 insgesamt 752.658,26 Euro), belasten die Kliniken vor allem sogenannte Mehrleistungsabschläge: Im Jahr 2017 waren dies über 1,7 Millionen Euro Rückzahlungen an die Krankenkassen. Im Abschlussjahr 2018 müssen dann rund 1,8 Millionen Euro zurückgezahlt werden. Im Gesundheitssystem werden Mehrleistungen gegenüber dem Vorjahr mit einem Mehrleistungsabschlag versehen, das heißt für diese Leistungen erhalten Kliniken drei Jahre lang nur 75 Prozent der Erlöse. Seit dem Jahr 2017 mit Inkrafttreten des Krankenhausstrukturgesetzes gilt der Fixkostendegressionsabschlag, wobei für Mehrleistungen eine Abschlagszahlung von mindestens 35 Prozent für die Dauer von drei Jahren zurückgezahlt werden muss.

Von der guten wirtschaftlichen Lage sollen vor allem die Mitarbeiter profitieren: Schon seit dem Jahr 2018 werden alle Mitarbeiter aus den Bereichen der Pflege, Medizinische Fachangestellte und der Verwaltung wieder nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst bezahlt. Für die insgesamt 220 Personen, die zuvor über die Arberlandkliniken Service GmbH beschäftigt waren, bedeutet das erhebliche Gehaltssteigerungen sowie eine zusätzliche Altersabsicherung. Für die Übernahme entstehen aber auch jährliche Mehrkosten von rund 770.000 Euro, die erst mal zu schultern seien, erläuterte Schmitz. „Sollte die wirtschaftliche Lage weiterhin so Bestand haben, dann können ab 2019 die Planstellen vor allem in den pflegerischen Bereichen weiter aufgestockt werden.“ Im Jahr 2016 wurden unternehmensweit schon über 24 neue Vollkraftstellen geschaffen, 2017 weitere 15.

„Sofern wir dann geeignetes Fachpersonal finden“, gab Schmitz zu bedenken. „Wir werden künftig immer größere Mühen in die Gewinnung unseres Personals stecken müssen.“ Mit der Kampagne zum Thema „100-Pro-Pflege“ sei hier schon ein Schritt getan, um deutlicher in die Öffentlichkeit zu treten. Zudem setzen die Arberlandkliniken auf die Aktion „Mitarbeiter werben Mitarbeiter“, bei der den Angestellten Prämien winken, wenn ein neuer Mitarbeiter geworben wird. Auch die eigenen Ausbildungskapazitäten wurden 2018 deutlich erweitert – alleine im Gesundheits- und Krankenpflegebereich sind dieses Jahr 33 Azubis neu in die Ausbildung gestartet – so viele wie noch nie.

Auch der Landkreis unterstützt mit der Gesundheitsregion Plus die Nachwuchsgewinnung in den Pflegeberufen, ergänzte Röhrl. Trotz aller eigenen Bemühungen sei man aber auf die Bundespolitik angewiesen. Die aktuelle Diskussion um das Thema Pflegepersonaluntergrenzen mache die Situation nicht einfacher – während die konkrete Ausgestaltung der Verordnung noch nicht ganz klar ist, stehe vor allem die Frage im Raum, wie genau der Bedarf an Fachkräften gedeckt werden soll, wenn aktuell schon ein Defizit auf dem Arbeitsmarkt herrscht.

Die weitere strategische Ausrichtung der Arberlandkliniken ist für die Verantwortlichen klar: Gemeinsam mit dem Landkreis Regen die Gesundheitsversorgung aktiv gestalten und eine umfassende Versorgung im Landkreis sicherstellen. Immer wichtiger werde hierzu der Ausbau der ambulanten Versorgungsstrukturen, so Schmitz. Die 100%ige Tochterfirma „MVZ Arberland GmbH“ deckt mit zwei Medizinischen Versorgungszentren bereits fachärztliche Strukturen in den Bereichen Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Innere Medizin, Kardiologie, Neurologie/Psychiatrie, Neurochirurgie und Anästhesie an den Standorten in Regen, Zwiesel und Viechtach ab. Erst zum 1. Oktober 2018 wurde das MVZ Arberland in Regen mit Herrn Dr. Vaclav Taubenhansl um eine Praxis für Chirurgie erweitert. Ähnliche Strukturen sind auch für den Standort Viechtach geplant.

Wichtig ist Schmitz und Röhrl, dass das Jahresergebnis nicht nur den Bemühungen einzelner zu verdanken ist, sondern dies gelungen sei, weil sich die strategisch gelegten Bausteine nach und nach ineinander fügen und alle Mitarbeiter der Arberlandkliniken an einem Strang ziehen.

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