Besser vorsichtig sein
Jungfuchs treibt sein Unwesen in Burg bei Winhöring

19.07.2020 | Stand 13.09.2023, 6:22 Uhr
−Foto: n/a

Er scheint sich in der Siedlung wohlzufühlen, kann aber zur Gefahr werden

Winhöring. Dr. Rainer Mayer, Tierarzt in Ruhestand, ist alarmiert: „Seit Freitag treibt sich in unserer Wohnsiedlung in Burg bei Winhöring ein Jungfuchs herum.“ Als erfahrener Jäger weiß er, dass es nicht zum gewöhnlichen Verhalten eines Fuchses gehört, sich so nah bei Menschen einzurichten.

Im Wohngebiet darf Fuchs nicht geschossen werden

„In der Nacht auf Samstag hat er meinen 16-jährigen Kater getötet, der konnte sich nicht mehr wehren“, erzählt Mayer erschüttert. „Er hat ihn zum Teil aufgefressen. Der Kadaver war schrecklich zugerichtet, so etwas Schlimmes habe ich mein Lebtag lang noch nicht gesehen.“ Das hat ihm auch der Jäger bestätigt, dem er Fotos davon gezeigt hat.

Samstagfrüh hat er den Fuchs beim Graben in seinem Garten beobachtet: „Ich konnte ihn fast nicht vertreiben, er zeigt überhaupt keine Scheu gegenüber Menschen.“ Er möchte nicht ausschließen, dass das Wildtier vielleicht Tollwut hat: „Auch wenn Tollwut bei uns als ausgerottet gilt, irgendwann wird es wieder einen ersten Fall geben.“

Mayers Versuche, etwas gegen den Fuchs und zum Schutz der Menschen zu unternehmen, liefen ins Leere. Die Polizei hat den Jagdpächter verständigt, doch der darf sich in einer Wohnsiedlung nicht auf die Lauer legen, um den Fuchs mit einem Schuss zu erlegen.

Deshalb hat er sich mit seiner Bitte, die Öffentlichkeit vor der möglichen Gefahr zu warnen, ans Wochenblatt gewandt: „Hier leben auch viele kleine Kinder. Nicht auszudenken, wenn da etwas passiert!“

Seit drei Nächten hielt sich der Fuchs am Montag schon in „seinem“ neuen Revier in Burg auf, gräbt regelmäßig in Mayers Garten und wurde schon von mehreren Nachbarn auf den Straßen der Siedlung und auch am Kinderspielplatz gesehen.

Am Sonntag hat der Jagdpächter eine Lebendfalle aufgestellt - reingegangen ist das Tier noch nicht.

„Dieser Fuchs hat bei uns in der Siedlung einfach nichts verloren“, so Dr. Mayer. „Dass er sich hier unter Menschen sein Revier sucht, ist absolut ungewöhnlich und kann eine Gefahr für die Bewohner sein.“

Altötting