Helfen vor Ort
Burghausen startet Bringdienst für Corona-Risikogruppen

18.03.2020 | Stand 03.08.2023, 6:22 Uhr
−Foto: n/a

Bürgerinsel Burghausen startet ein Nachbarschaftshilfeprojekt, um Burghauser BürgerInnen der Risikogruppe in der Not zu versorgen

Burghausen. Unsere städtische Gemeinschaft steht in der nächsten Zeit vor vielfältigen Herausforderungen. Es wird notwendig sein, Solidarität zu zeigen, um schwächere Mitmenschen zu schützen. MitbürgerInnenen zu helfen, für die das Corona-Virus eine erhöhte Gefahr darstellt, ist auch vielen BurghauserInnen ein Bedürfnis. Die Bürgerinsel Burghausen e.V. organisiert auf Anregung des Ersten Bürgermeisters Hans Steindl ein Hilfsnetzwerk zur Nachbarschaftshilfe für Burghausen.

Die Bürgerinsel bittet alle, die Hilfe benötigen, sowie jene, die ihre Hilfe anbieten wollen, sich zu melden unter:

08677-985 333, info@buergerinsel.de

Das Team der Bürgerinsel Burghausen nimmt Ihre Anrufe zu den Öffnungszeiten entgegen: Mo bis Do von 09.00 bis 13.00 Uhr, sowie Di und Do von 14.00 bis 16.00 Uhr. Außerhalb dieser Zeiten besteht die Möglichkeit, eine Nachricht zu hinterlassen.

Über das Büro der Bürgerinsel werden zentral freiwillige HelferInnen und hilfesuchende Personen registriert und die Hilfe organisiert. Angeboten wird konkret ein Bringdienst für Einkäufe, Medikamente und Rezepte. Ziel ist, die betroffenen Menschen, die nicht mehr aus dem Haus/der Wohnung gehen sollen, mit Lebensmittel und möglicher Weise mit rezeptverschriebenen Medikamenten zu versorgen sowie über Telefon oder E-Mail im sozialen Kontakt zu halten.

Es ist nicht daran gedacht, weitere Dienste anzubieten, die gerade direkten Kontakt wie Kinderbetreuung oder sonstiges herbeiführen würden. Ziel ist, Dienste anzubieten, die dazu beitragen, die Infektionskette zu unterbrechen und auf Außenhilfe Angewiesene trotzdem zu unterstützen.

„Um eine effektive Hilfeleistung anbieten zu können, ist es wichtig, eine konkrete und zentrale Anlaufstelle zu haben, damit sich die Leute auch auskennen“, betont Alfred Danninger, Geschäftsführer der Bürgerinsel.

Wichtig sei auch, klare Strukturen zu schaffen, dazu gehören zum Beispiel die Vereinbarung von Regeln für die freiwilligen HelferInnen zum Umgang mit den Hilfebedürftigen oder die Zurverfügungstellung von Infrastruktur.

Alle hilfebedürftigen Burghauser BürgerInnen, die zur Risikogruppe (über 65 Jahren und oder Vorerkrankungen) gehören, sowie Menschen, die sich engagieren wollen, können sich bei der Bürgerinsel Burghausen unter 08677-985 333 melden.

Die Mitarbeiterinnen der Bürgerinsel koordinieren die Anfragen und Angebote und klären weitere organisatorische Fragen.

Vorrangig sei es natürlich wünschenswert, wenn sich direkt Angehörige oder Nachbarn um Hilfsbedürftige kümmern, betont Alfred Danninger. Wo dies aber nicht möglich ist, wird die Nachbarschaftshilfe tätig. Dabei ist es dem Team der Bürgerinsel besonders wichtig, dass dieses Hilfsangebot zentral und professionell organisiert wird, um die Sicherheit aller Beteiligten zu gewährleisten. Dazu gehört unter anderem eine klare Vereinbarung, welche Dienste geleistet werden, dass die gesundheitlichen Vorsorgemaßnahmen eingehalten werden und wie die Bezahlung der Einkäufe abgewickelt wird. Zur Bezahlung hat die Bürgerinsel Burghausen ein eigenes Abrechnungssystem über Schuldscheine entwickelt, um den Einkaufsdienst für alle Beteiligten möglichst unkompliziert zu gestalten. Vorerst wird einem Helfenden auch nur ein Hilfesuchender zugeordnet, um Überforderungen zu verhindern.

Die ehrenamtlichen Helfer/innen erhalten von der Bürgerinsel einen Ausweis, zum Einen, um den Hilfsbedürftigen Sicherheit vor möglichen Betrügereien zu geben und zum Anderen, um sich im Falle möglicher Ausgangsbeschränkungen als Hilfeleistende ausweisen zu können.

Die Bürgerinsel steht bereits in Kontakt mit verschiedenen sozialen Einrichtungen in Burghausen, wie auch mit Ärzten, den Pfarreien oder den Pflegediensten, um den Unterstützungsdienst für das Stadtgebiet zu koordinieren.

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