„Anspruchsvoll, aber insgesamt angemessen“
Kultusministerium will nicht in die Mathe-Abiturprüfung eingreifen

16.05.2019 | Stand 28.07.2023, 10:21 Uhr
−Foto: n/a

Bayerns Abiturienten protestieren gegen die Mathe-Abiturprüfung – doch das Kultusministerium sieht keinen Grund zum Eingreifen.

MÜNCHEN Das Mathe-Abitur 2019 hatte unter den Schüler eine Protestwelle ausgelöst. Auch eine Online-Petition war gestartet worden (das Wochenblatt berichtete).

Das Bayerische Kultusministerium hat die Hinweise zu der diesjährigen schriftlichen Abiturprüfung im Fach Mathematik sorgfältig geprüft. Das Ergebnis gab Kultusminister Piazolo (Freie Wähler) am Donnerstag (16. Mai) bekannt: „Wir haben die Hinweise von Schülerinnen und Schülern ernst genommen und auf Basis der derzeit verfügbaren Fakten geprüft, ob die Aufgaben insgesamt deutlich schwerer waren als in den Vorjahren.“ Nach der Einschätzung der einbezogenen Experten sei die Abiturprüfung „anspruchsvoll aber insgesamt angemessen“ gewesen, so der Minister. Mit Blick auf die noch ausstehenden Kolloquiumsprüfungen appellierte Piazolo an die Schülerinnen und Schüler, sich auf diese Prüfungen zu konzentrieren. Aufgrund der bisherigen Erkenntnisse sieht Piazolo derzeit keinen Anlass, in die diesjährige Mathematik-Abiturprüfung einzugreifen.

Nach den vom Kultusministerium durchgeführten Überprüfungen zeigen sich aktuell folgende erste Einschätzungen:

· Im Rahmen des mehrstufigen Kontrollverfahrens im Vorfeld der Prüfung wurden keine Mängel oder Auffälligkeiten festgestellt.

· Die nach der Prüfung einbezogenen Experten schätzen die Aufgaben als fachlich einwandfrei, lehrplankonform und hinsichtlich des Schwierigkeitsgrads als anspruchsvoll, aber insgesamt angemessen ein.

· Eine Stichprobenauswertung der Erstkorrektur der schriftlichen Prüfung in Mathematik deutet darauf hin, dass der Notendurchschnitt etwas schlechter als in den vergangenen Jahren ausfallen könnte.

Das bewährte Korrekturverfahren mit Erst- und Zweitkorrektur wird an den Schulen nun in aller Sorgfalt termingerecht fortgesetzt. Nach der Bekanntgabe der Prüfungsergebnisse am 31. Mai haben die Schülerinnen und Schüler, wie in den letzten Jahren, die Möglichkeit sich der mündlichen Zusatzprüfung zu unterziehen. Schülerinnen und Schüler, die unter ihren Erwartungen abgeschnitten haben, haben damit eine reguläre Möglichkeit, das Prüfungsergebnis noch zu verbessern. Die Gesamtabiturdurchschnitte in Bayern liegen seit vielen Jahren in der Spitzengruppe der Bundesländer. „Ich bin zuversichtlich, dass unsere Schülerinnen und Schüler auch dieses Jahr wieder gute Abiturdurchschnitte erreichen werden“, so Piazolo.

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