„Hohes Maß an Zivilcourage“
Nach „Prügeltour von Amberg“ im Dezember 2018 – Polizei und Stadt ehren mutige Bürger

04.07.2019 | Stand 29.07.2023, 8:30 Uhr
−Foto: n/a

Als „Prügeltour von Amberg“ sorgte eine Serie von Körperverletzungsdelikten im Umfeld des Amberger Bahnhofs im Dezember 2018 bundesweit für Schlagzeilen. Viel zu wenig Beachtung fand dabei die Tatsache, dass sich mutige Bürger ein Herz fassten und nicht wegsahen. Für ihr couragiertes Einschreiten wurden sie nun von Oberbürgermeister Michael Cerny empfangen und erhielten vom Polizeipräsidium Oberpfalz, ausgehändigt durch den Leiter der Kriminalpolizeiinspektion Amberg, Kriminaloberrat Gerhard Huf, eine Belohnung.

AMBERG Der 29. Dezember 2018 dürfte Markus Donhauser, Markus Graf und Andreas Spitzner wohl noch länger im Gedächtnis bleiben. Sie alle waren an diesem Tag in Amberg unterwegs, als sich eine Reihe von Körperverletzungsdelikten ereignete, die weit über die Amberger Grenzen hinaus für Schlagzeilen sorgte. Alle drei waren Teil dieses Sachverhalts, griffen mutig ein und wurden schließlich selbst Opfer mit Verletzungen.

Für ihr Handeln gebührt den Männern Lob und Anerkennung. Deshalb wurden sie am Nachmittag des 3. Juli von Oberbürgermeister Michael Cerny und vom Polizeipräsidium Oberpfalz in das Amberger Rathaus eingeladen. OB Cerny sprach den mutigen Helfern für ihr vorbildliches Verhalten ein umfassendes Dankeschön aus und gab gleichzeitig seiner Freude darüber Ausdruck, dass sie durch ihr Eingreifen keine dauerhaften Schäden zurückbehalten hatten.

Durch den Leiter der Kripo Amberg, Kriminaloberrat Gerhard Huf, erhielten die couragierten Bürger vom Polizeipräsidium Oberpfalz einen Geldbetrag als Anerkennung. Auch er dankte den Männern für ihren Mut und betonte „Ihr beherztes Einschreiten verdient höchsten Respekt und Anerkennung und zeugt von gelebter Zivilcourage in unserer doch häufig vom Wegschauen geprägten Gesellschaft. Damit haben Sie echten Bürgersinn bewiesen!“.

Im Gespräch erinnerte sich das Trio an die Vorfälle: Die beiden Kümmersbrucker Markus Graf und Markus Donhauser waren an diesem Tag gemeinsam in einem Auto unterwegs. Im Bereich des Multifunktionsplatzes bemerkten sie eine körperliche Auseinandersetzung. Sie stellten ihr Fahrzeug ab, begaben sich an den Ort des Geschehens und versuchten verbal, die aggressiven Aktionen zu beenden. Dabei wurde Markus Donhauser von mehreren Personen geschlagen, getreten und nicht unerheblich verletzt. Sein Begleiter Markus Graf wurde ebenso angegriffen, in den Rücken getreten und gleichermaßen verletzt. Auch der Teublitzer Andreas Spitzner war an diesem Tag mit seinem Auto unterwegs. Im Bereich des Bahnhofs bemerkte er eine körperliche Auseinandersetzung zwischen mehreren Personen. Er stellte seinen PKW ebenfalls ab und eilte zu Hilfe. Als er fragte, was los sei, wurde er von mehreren Personen angegriffen, zu Boden gestoßen und mit Fäusten und Füßen traktiert. Auch er trug nicht unerhebliche Verletzungen davon.

Das sofortige Eingreifen der Männer zeugt von einem hohen Maß an Zivilcourage. Sie haben in einer schwierigen Situation Verantwortung übernommen, Menschen geschützt und sind dabei selbst Opfer von körperlichen Angriffen geworden. Durch ihre späteren Aussagen bei der Polizei und bei Gericht haben sie des Weiteren maßgeblich zur Aufklärung des gesamten Ablaufes beigetragen und eine gerichtsverwertbare Strafverfolgung ermöglicht.

Nach der Ehrung führte OB Cerny die Geehrten durch das Amberger Rathaus und zeigte ihnen die imposanten Säle des Amberger Rathauses sowie den Rathausbalkon.

Alle Infos zum Fall gibt es auf unserer Themenseite unter www.wochenblatt.de!

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