Biblisches Alter
Die Flachlandtapire im Nürnberger Zoo kommen langsam in die Jahre

24.03.2018 | Stand 25.07.2023, 2:51 Uhr
−Foto: n/a

Wer hätte das gedacht? Als der junge Flachlandtapir „Poroto“ im Dezember 2009 aus Hamburg in den Tiergarten der Stadt Nürnberg kam, sollte er seiner betagten Artgenossin „Daisy“ nur für den nicht mehr langen Lebensabend etwas Gesellschaft leisten. Daraus wurden nun schon gut acht Jahre.

NÜRNBERG Das 1977 im Tiergarten eröffnete Tropenhaus, in dem die beiden Tapirarten – Flachland- und Schabrackentapire – gehalten werden, ist ebenfalls in die Jahre gekommen. „Es ist ein hässliches Gebäude“, findet Tiergartendirektor Dr. Dag Encke, „doch aus halterischer Sicht wird es den Tieren gerecht“. So bietet das Haus den Flachlandtapiren viel Rückzugsfläche, da sich nur ein Drittel der Innenfläche für die Tiere in dem Bereich befindet, der von den Besucher einsehbar ist. Bei gutem Wetter sind die weitgehend temperaturunempfindlichen Tiere das ganze Jahr über auch draußen auf der großen Freianlage.

Damit sich „Daisy“ und ihr Gefährte „Poroto“ in der kalten Jahreszeit nicht erkälten, dürfen sie allerdings nur mit trockenem Fell nach draußen. Daher haben sie nachts im Tiergarten Nürnberg keine Bademöglichkeit. So duschen und bürsten die Tierpfleger ihre Schützlinge dann ordentlich ab, wenn sie ins Haus zurückkehren, und gönnen ihnen ihr Badevergnügen. Flachlandtapire bevorzugen Wasser für den Kotabsatz. Das sieht man dem Wasser im Wasserbecken des Tropenhauses auch entsprechend an, das natürlich täglich gewechselt wird.

„Daisy“, die alte Tapirdame, wurde vor fast 37 Jahren am 8. Juli 1981 im Tierpark Hagenbeck (Hamburg) geboren. Sie kam im Dezember 1982 nach Nürnberg und zog dort zehn Jungtiere auf. Sie ist der mit Abstand älteste Flachlandtapir unter 348 Artgenossen in europäischen Zoos. Sobald „Daisy“ gestorben ist, wird ihr Gefährte „Poroto“ (geboren am 1. Dezember 2007) an einen anderen Zoo abgegeben und die Haltung der Flachlandtapire im Tiergarten Nürnberg läuft aus.

Schwandorf