Jetzt wieder möglich
Exklusive Flüge mit dem Hubschrauber – Freizeitpilot hofft auf deutsche Ausflügler

15.06.2020 | Stand 13.09.2023, 0:39 Uhr
−Foto: n/a

Tobias von Wolffersdorff vermittelt Hubschrauberflüge für das Internetportal Hubschrauberflug.de und ist als Pilot für Rundflüge und Helikopterflüge ab den Standorten Neumarkt, Regensburg, Straubing und Heilbronn tätig. Mit der Corona-Krise und den daraus resultierenden Beschränkungen hatte er als Anbieter eines Freizeitangebotes mit Umsatzeinbrüchen zu kämpfen.

Regensburg. Als Zivildienstleistender im Rettungsdienst kam Wolffersdorff erstmals in Kontakt mit Hubschraubern, 1999 absolvierte er seine erste Ausbildung. Seit 2009 ist er als Berufspilot tätig. Mit Hilfen sieht es aktuell für den Freelance-Piloten, der normalerweise viele spontane Aufträge bekommt, eher schlecht aus. Er ist zwar angestellt, aber sein Chef sitzt in der Schweiz und hat keine Betriebsstätte in Deutschland. Der Pilot bleibt trotzdem positiv gestimmt: „Wir werden noch mit einem blauen Auge davonkommen“, ist er sich sicher, „wir schwimmen schon wieder oben“. Zwar gab es eine sechswöchige Flaute, aber der Pilot weiß: „Freizeitaktivitäten liefen schon immer gut.“

Im März und April wäre die Saison gestartet, normalerweise sind dann die Termine schnell ausgebucht. Wegen der Corona-Pandemie ist das „jetzt komplett weggebrochen“, erzählt Von Wolffersdorff. Doch mittlerweile hat sich die Lage gut erholt und die Nachfrage nach Ausflügen mit dem Hubschrauber steigt. „Die Zahlen steigen“, berichtet der Pilot, „die Leute trauen sich“. Momentan habe er viele exklusive Flüge, auch die ersten beiden Heiratsanträge in der Luft seit Beginn der Ausbreitung des Virus wurden gebucht. Die ersten Lockerungen kamen, als auch Fahrschulen wieder mit den Fahrstunden starten durften. Beispielsweise sind seitdem sogenannte Fotoflüge wieder möglich, bei dem nur der Pilot und ein Fotograf im Hubschrauber sitzen. Frachtflüge oder andere Arbeitsflüge, zum Beispiel, um Weinberge zu bewässern, waren die ganze Zeit erlaubt, da Piloten alleine fliegen durften. Doch Freizeitflüge oder Gruppenflüge wurden verboten. Solche Gruppenflüge finden in Regensburg normalerweise einmal im Monat statt, in Straubing alle zwei Monate, aber „2020 bisher noch gar nicht“, so Von Wolffersdorff.

Das Fliegen mit Maske sei kein Problem, die Stimme des Piloten komme auch durch die Maske gut im Mikrofon an. Aber Abstände in einem Hubschrauber einzuhalten oder Trennwände einzubauen, sei kaum umsetzbar. Auch weiterhin sind keine Gruppenbildungen erlaubt, hier hoffe man auf weitere, baldige Lockerungen. Doch Von Wolffersdorff kann nur fliegen, wenn alle fünf Plätze in seinem Hubschrauber gebucht werden. Derzeit sind deswegen nur „exklusive Flüge“ möglich – entweder als Paar, das alle fünf Plätze bezahlt, oder als Familie beziehungsweise ein Hausstand. Der Pilot schaut trotzdem positiv in die nahe Zukunft, er hofft auf Paare und Familien, die sich jetzt für einen Urlaub in Deutschland entscheiden, vielleicht schon Geld gespart haben und jetzt Zeit haben für einen besonderen Ausflug, den man sich sonst nicht leisten würde. Viele würden sonst gar nicht auf die Idee kommen, einen Hubschrauberflug zu buchen, dabei gibt es in Deutschland aus der Vogelperspektive vieles zu entdecken und zu bewundern.

Wenn Von Wolffersdorf über Regensburg unterwegs ist, dann startet er bei Regenstauf, fliegt in der 20-Minuten-Tour für 159 Euro pro Person Richtung Walhalla, dreht zwei bis drei Runden über Regensburg, fliegt dann nach Pfaffenstein und über das Kloster Pielenhofen zurück nach Regenstauf. Bei der 30-Minuten-Variante für 219 Euro pro Person fällt der Walhalla-Abstecher weg, dafür geht es dann nach Kelheim und über das Weltenburger Kloster. Urlaub zu Hause lohnt sich also auf alle Fälle und wird mit einem exklusiven Freizeitflug über Regensburg zum ganz besonderen „Airlebnis“.

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