Prickelnde Lust
Gähnende Leere auf den Spielwiesen − den Swingern fehlt zur Zeit der Körperkontakt

15.06.2020 | Stand 13.09.2023, 0:39 Uhr
−Foto: n/a

Im „Club Rendezvous“ in Bad Abbach räkelt sich aktuell niemand sexy auf dem Bett!

Bad Abbach. Das Coronavirus ist derart präsent, dass viele es schon nicht mehr hören können. Wir sehnen uns nach unserem normalen Leben zurück. Wir wollen wieder ins Schwimmbad, ins Kino – oder in den Swingerclub! Richtig gelesen: So, wie für den einen ein guter Film im Kino seiner Wahl dazugehört, setzen andere auf eine erotische Freizeitgestaltung. Doch auch die ist aktuell (immer noch) auf Eis gelegt.

In der Region ist der „Club Rendezvous“ an der B16 bei Bad Abbach bekannt für seine frivolen Partys. Eva Meisinger und Armin Hölzl aus Regensburg sorgen hier dafür, dass sich Paare, Einzelherren und Solofrauen wohl fühlen und in entspannter, aber anregender Atmosphäre den sexuellen Genüssen nachgehen können. Normalerweise – denn seit dem 19. März geht auch im Club in Bad Abbach nichts mehr, „Verkehr eingestellt“, könnte man sagen.

Den Club in Bad Abbach gibt es bereits seit über 20 Jahren, seit knapp zwei Jahren kümmern sich Eva Meisinger und Armin Hölzl um das Wohl der Gäste. Stärkster Tag ist normalerweise der Samstag, da kommen bis zu 120 Gäste. Schon vor der Ausgangssperre merkten Eva Meisinger und Armin Hölzl, dass die Zahl der Gäste abnimmt, der ein oder andere hatte wohl doch schon Bedenken, sich eventuell mit dem Coronavirus zu infizieren. Noch vor dem offiziellen Shutdown beschlossen dann beide, die Schotten dicht zu machen. Um die ärgsten finanziellen Sorgen abzuwenden, wurde die Soforthilfe beantragt – 9.000 Euro wurden so ausbezahlt. Das Personal – drei Festangestellte und vier Aushilfen – wurde in Kurzarbeit geschickt. Denn die Zahlungen laufen weiter. Gerade erst flatterte der Bescheid für die Körperschaftssteuer ins Haus.

Die freie Zeit wird aktuell genutzt, um Umbaumaßnahmen durchzuführen. Schon bei der Übernahme des Clubs vor zwei Jahren wurde kräftig investiert in die Räume. Etwas in die Jahre gekommen, erfuhren die Räumlichkeiten eine Auffrischung und laden nun wieder zu jeder Menge Abenteuern ein. Besonders im Garten hat sich einiges getan. Er ist großzügiger geworden, ein Biergartenbereich lädt zum Verweilen ein, jede Menge Liegen bieten die Möglichkeit für allerlei Spielereien. Ein Freiluft-SM-Bereich und ein kleiner Pool runden das Ambiente im Garten ab. An einer Feuerstelle wird gerade gearbeitet – und ein alter Bus wird zum Abenteuerspielplatz für Erwachsene umgebaut.

Auch das Thema Hygiene ist aktuell in allen Lebenslagen besonders wichtig – im „Rendezvous“ wurde darauf aber schon immer sehr geachtet: „Da uns Hygiene ein sehr großes Anliegen ist, sind alle Liegeflächen aus Leder, Desinfektionsspender sind ebenso in ausreichender Anzahl vorhanden wie auch 100-prozentig saubere Handtücher“, so Eva Meisinger und Armin Hölz auf ihrer Homepage.

Doch bis sich wieder leichtbekleidete Gäste in den verschiedenen Räumen und im Garten tummeln, wird es wohl noch einige Zeit dauern. Lediglich der Biergarten kann wieder geöffnet werden – das wollen Eva Meisinger und Armin Hölzl bei gutem Wetter nun auch tun. „Frivoles Picknick“ nennt Eva Meisinger das, was hier geplant ist, Natürlich mit Abstand, denn „Körperkontakt“ ist ja verboten. So soll der Einstieg in die Normalität gelingen! Alle Infos zum Club – und einen virtuellen Rundgang – gibt‘s unter www.club-rendezvous.de.

Regensburg