Als Desinfektionsmittel
Schnapsbrennereien aus dem Bayerischen Wald liefern Alkohol an Apotheken und Krankenhäuser

20.03.2020 | Stand 03.08.2023, 13:54 Uhr
−Foto: n/a

Weil Desinfektionsmittel wegen der Corona-Krise knapp ist, geben Schnapsbrennereien in Niederbayern und der Oberpfalz seit Mittwoch literweise Neutralalkohol an Apotheken und Kliniken in der Region ab.

Bad Kötzing. Das teilten die Brenner von Penninger, Bärwurz-Quelle und Liebl am Freitagvormittag, 20. März, dem Bayerischen Rundfunk (Studio Passau) auf Nachfrage mit. Mit dem Alkohol stellen die Apotheken und Kliniken selbst Desinfektionsmittel her.

„Wir geben alles her, was wir haben. Die Gesundheit geht vor, wir stellen die Produktion für gewisse Produkte ein“, sagt Johannes Anleitner, Chef der Bärwurz-Quelle in Bad Kötzting. Neutralalkohol mit einem Alkoholgehalt von 96 Prozent wird zum Herstellen von Himbeergeist, Likör und Gin verwendet. Die Bärwurz-Quelle konzentriert sich jetzt auf Produkte, für die es den Naturalkohol nicht braucht, wie beispielsweise Rum und Whiskey. „Weil das Starkbierfest bei uns abgesagt wurde, brennen wir jetzt das übergebliebene Bockbier“, erzählt Anleitner.

„Apotheken im Umkreis von 100 Kilometer fragen an“, schildert Claudia Liebl von der gleichnamigen Destillerie in Bad Kötzting die Lage. 5.000 Liter Neutralalkohol habe sie schon verschickt. Die Produktion werde zurückgefahren, dennoch sei noch genügend für die Herstellung eigener Produkte da. So sieht es auch bei der Brennerei Penninger in Hauzenberg aus. Eine größere Menge sei hier schon an ein Krankenhaus im Kreis Freyung-Grafenau geliefert worden. Auch eine Uni-Klinik habe schon angefragt. „Wo es geht, versuchen wir zu helfen. Dennoch können wir den Grundstoff, von dem wir leben, nicht komplett hergeben“, sagt Geschäftsführer Christoph Bauer.

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