Entspannt ankommen
Gut vorbereitet in die Reisezeit – Planung für den Aufbruch in die Ferien ist das A und O

28.07.2019 | Stand 04.08.2023, 8:46 Uhr
−Foto: n/a

Vorbereitung ist alles. Wer sich auf eine Reise mit dem Pkw macht, muss Einiges bedenken. Nicht nur die Fahrtroute, die Pausenintervalle und Beladung stehen im Fokus, auch das Fahrzeug gehört überprüft. Und dann die Details wie das Warndreieck und der Verbandkasten: Ist alles griffbereit und nicht verschwunden unter Gepäckstücken?

REGENSBURG Die Johanniter raten, eine intensive Vorsorge zu betreiben: Jeder motorisierte Urlauber sollte einkalkulieren, dass es zu Stau, Unfällen oder Komplikationen mit dem Fahrzeug kommen kann. Deswegen ist ein ausreichender Wasservorrat einzuplanen, denn es könnte heiß werden im stockenden Verkehr. Auch ablenkendes Spielzeug für die Kleinen sollte nicht vergessen werden. Dann ist weiterhin zu beachten: Ist der Verbandkasten aktuell bestückt und entspricht er der gültigen DIN-Norm? Wie sieht es mit Warnwesten aus? Für jeden Fahrinsassen sollte ein Exemplar griffbereit sein.

Auch während der Reise selbst sind Verhaltensregeln zu beherzigen: Sollte der Verkehr gänzlich zum Erliegen kommen, ist das Freihalten einer Rettungsgasse unabdingbar. Sobald sich der Verkehr auf Schrittgeschwindigkeit verlangsamt oder ganz zum Erliegen kommt, scheren bei einer Straße mit zwei Spuren je Fahrtrichtung die Fahrzeuge auf der linken Spur nach links und auf der rechten Spur nach rechts aus. Für Straßen mit drei oder vier Fahrstreifen gilt seit dem 1. Januar 2017 folgende Regelung: Die Fahrzeuge auf der äußersten linken Spur müssen nach links ausweichen, alle anderen nach rechts.

Und wie sieht es mit der Absicherung eines liegengebliebenen Wagens auf dem Seitenstreifen oder einer Unfallstelle aus? Auch hier geben die Johanniter Tipps: Das Fahrzeug muss auffallen, deswegen die Warnblinkanlage anschalten und den Kofferraum geöffnet lassen – dann wirkt es auffälliger. Vor dem Aussteigen zur verkehrsabgewandten Seite die Warnweste anlegen und dann Schutz hinter der Leitplanke suchen. Auch das Warndreieck muss aufgestellt werden. Als Absicherungsmaßnahmen gelten 100 Meter auf Landstraßen und 150 bis 200 Meter auf Autobahnen.

Wer zur Hilfe eilt, sollte niemals die Eigensicherung vergessen und sich zuerst einen Überblick verschaffen. Dann den Verunfallten ansprechen und wenn möglich hinter der Leitplanke in Sicherheit bringen. Liegen Verletzungen vor, den Rettungsdienst unter der europaweit gültigen Notruf-Nummer 112 oder ansonsten unter 110 die Polizei benachrichtigen. Die Verletzten versorgen, bis der Rettungsdienst eintrifft, und keinesfalls im Auto auf die Hilfskräfte warten.

Ab Freitag ist auch wieder verstärkt die Johanniter-Motorradstaffel Ostbayern unterwegs. Die Fahrer helfen in enger Kooperation mit der Autobahnpolizei bei der Beseitigung von Stauursachen, dem Heranführen von Pannenhelfern oder der Versorgung erschöpfter Autofahrer. Sie leisten schnelle Erste Hilfe auf den Autobahnen und Landstraßen sowie im Stadtgebiet. Unsere „Biker“ betreuen und beraten auch bei Stau oder Pannen. Das Einsatzmotorrad hat neben der Notfallausrüstung auch Trinkwasser, Babywindeln und kleine Spielsachen an Bord, damit wir auch Familien und Kleinkindern während eines Staus optimal betreuen können.

Tipps

… für lange Fahrten

• ausgeruht in den Urlaub starten

• leichte Kleidung, in der man sich wohlfühlt, tragen

• Check des Autos: Warnwesten, Verbandkasten, Warndreieck, ggf. Decke

• ausreichend Getränke und leichte Snacks einpacken (Vitaminmangel führt zu Müdigkeit und Unkonzentriertheit)

• Gepäck gesichert verstauen

• richtige Sitzposition einstellen

• für angenehmes Klima im Wageninneren sorgen (Klimaanlage, Erfrischungstücher, Luftverbesserer)

• die Routenplanung kreativ gestalten und möglichst Staus im Voraus umgehen

• genügend Zeit einplanen

• regelmäßige Pausen mit Bewegung einlegen (ein Verdauungsspaziergang beugt Müdigkeit vor)

• vorausschauend und defensiv fahren und Abstand halten (reduziert Stress und erhöht die Verkehrssicherheit)

• im Stau: Ruhe bewahren und Rettungsgasse bilden

• beim Unfall: zuerst an die Eigensicherung denken und die Unfallstelle absichern

… für lange Fahrten mit Kindern

• Gute Reiseplanung und das richtige Timing sind das A und O

• Handgepäck wie Spielzeug im Wageninnern zum Beispiel durch Netze sichern

• Kinder fest aber bequem angurten

• Am frühen Abend und nicht bei Hitze losfahren

• Bei gleichbleibendem Tempo ohne abruptes Bremsen fahren

• Unterhaltsame Spiele, Hörspiele und Bücher bzw. Malbücher sorgen für Ablenkung

• Für eine gewisse Zeit vertreibt auch ein Tablet oder Smartphone mit Spielen, Filmen und Bildern die Langeweile

• Pausen interessant gestalten, indem zum Beispiel eine Raststätte mit Spielplatz oder eine Sehenswürdigkeit angefahren wird

• Kinder in den Pausen sich bewegen und austoben lassen

• Ausreichend Getränke wie Wasser, Saft-Schorlen oder selbstgemachten Eistee und dementsprechend auch genügend Toiletten-Stopps einplanen

• abwechslungsreiche, leichte Kost einpacken wie Sandwiches, belegte Brötchen, Fleischbällchen, gekochte Eier, Butterkekse und viel frisches Obst und Gemüse, das bereits geschnitten in Dosen ein schnelles Fingerfood ist

• Kinder vor der Sonne schützen (Sonnenblenden, Fensterfolie, Sonnenmilch)

• „Notfallköfferchen“ mit Ersatzklamotten, Windeln, Tüchern etc. parat haben

... für lange Fahrten mit Kleinkindern und Babys

• als Starttermin in den Urlaub den Ferienanfang vermeiden (Kitas sind flexibel)

• Säuglinge und Babys sollten nicht aus dem Rhythmus gebracht und die Fahrt ihren Ess- und Schlafgewohnheiten anpasst werden

• ein Elternteil sollte hinten beim Kind sitzen

• eine Schatztruhe, zum Beispiel mit Stiften, Stickern, Spielfiguren oder Stofftieren, verkürzt die Fahrt

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