Vater und Tochter tot
Beschädigte Flüssiggasleitung womöglich ursächlich für Explosion im Ostallgäu

20.05.2019 | Stand 28.07.2023, 14:38 Uhr
−Foto: n/a

Nach der Explosion eines Mehrfamilienhauses am Sonntagvormittag, 19. Mai, in Rettenbach am Auerberg laufen die Ermittlungen unter der Leitung der Staatsanwaltschaft Kempten zur Ursache weiterhin auf Hochtouren.

RETTENBACH/LANDKREIS OSTALLGÄU Am Montag setzte die Kriminalpolizei Kempten in Zusammenarbeit mit zwei Physikern des Bayerischen Landeskriminalamtes die Arbeit an dem sichergestellten Unglücksort fort. Der Fokus der Beamten richtete sich auf die Flüssiggasleitung, die sich auf dem Grundstück des zerstörten Gebäudes befindet. Das Haus selbst war nicht an die Flüssiggasversorgung angebunden. Nach der Freilegung der Flüssiggasleitung wurde festgestellt, dass diese eine Beschädigung aufwies, durch die, wohl über einen längeren Zeitraum hinweg, Flüssiggas austrat. Wie diese Beschädigung verursacht wurde und wie das Flüssiggas in das Wohnanwesen gelangte ist noch nicht abschließend geklärt. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei Kempten hierzu dauern an.

Bei dem Unglück kamen der 42-jährige Hausbewohner und die siebenjährige Tochter ums Leben. Deren Identität steht zwischenzeitlich fest. Die am Sonntagvormittag gerettete 39-jährige Frau schwebt nach wie vor in Lebensgefahr. Die beiden Buben des Ehepaars, deren Alter aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes nicht genannte wird, sind bei Angehörigen untergebracht.

15 Anwohner mussten gestern ihre Häuser verlassen. Sie konnten, bis auf eine Familie, zwischenzeitlich nach Hause zurückkehren. Nach ersten Schätzungen der Kriminalpolizei Kempten beläuft sich der Sachschaden auf mindestens 1,5 Millionen Euro.

Regensburg