KOMMENTAR
Mohammed ist ein wirklich schöner Name, aber ...

09.05.2019 | Stand 13.09.2023, 3:13 Uhr
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Die Meldung, dass Mohammed der häufigste Erstname für neugeborene Jungen in Berlin ist, sorgte für Schlagzeilen. Dabei ist Mohammed ein schöner Name. Doch man muss sich fragen, warum so wenige Migranten ihre Kinder Michael oder Anna nennen.

REGENSBURG Erstmals ist in der Bundeshauptstadt Berlin der häufigste Erstname für neugeborene Jungen Mohammed. Nun, das ist ein schöner Name, ohne Frage. Und natürlich bringen die Menschen, die sich etwa aus dem Bürgerkrieg Syriens nach Deutschland gerettet haben, ihre Vorstellungen von schönen Namen mit. Dass es sich bei Mohammed um einen Religionsgründer handelt, finde ich persönlich etwas befremdlich. Aber in Südamerika heißen auch viele Kinder Jesus und früher hieß man in Bayern als Junge öfter mal mit zweitem Namen Maria.

Doch irgendwie fragt man sich schon: Warum heißen Berlins neugeborene Jungen nicht häufiger Jonas, Niklas oder Jakob? Und warum nennen Migranten, die vor vielen Jahrzehnten aus der Türkei nach Deutschland kommen, die hierzulande geborenen Kinder nach wie vor Ayse oder Ahmet?

Deutschland wird zusehends so wie die USA. Ein multikulturell geprägtes Einwanderungsland. Ich mag das. Ich kann es nicht leiden, wenn alle gleich ausschauen. Egal, woher man stammt: Für mich zählt der Mensch. Rassismus ist mir zuwider und fremd.

Aber wenn wir in die USA blicken, dann sehen wir viele Probleme, die noch auf uns zukommen werden. Hier in Regensburg hat der wirtschaftliche Reichtum viele Probleme übertüncht.

In Regensburg indes gab es im Jahr 2018 vier neugeborene Mohammads, zwei Mohammeds und zwei Muhammeds. Häufigster Jungenname war Jakob. Regensburg wird multikultureller, das merkt man auf der Straße und auch in den Bussen und Bädern. Doch was mich bedrückt ist, dass man etwa im Stadtosten eine bedenkliche Gettobildung feststellen kann. Warum ist das so? Eine multikulturelle Gesellschaft ist eine, in der die Menschen miteinander leben. In der die zweite Generation von Migranten ihr Kind auch mal Anna oder Michael nennt. Und in der das Kopftuch bei jungen Frauen ohne Probleme abgelegt werden kann. Ich verstehe nicht, warum die Mehrheitsgesellschaft das nicht offen anstrebt: Dass aus den Mohameds und Ayses Deutsche werden, die ihre Kinder wiederum Anna und Michael nennen. 2060 wird sich die Zahl der Kirchenmitglieder laut einer Studie halbiert haben. Deutschland wird weniger religiös. Bei manchen Zuwanderern habe ich den Eindruck, dass das Gegenteil der Fall ist. Ich finde das bedenklich.

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