Seniorin tot aufgefunden
Viereinhalb Jahre nach der Tat – 34-Jähriger geht zur Polizei und gesteht einen Mord

25.06.2018 | Stand 04.08.2023, 8:01 Uhr
−Foto: n/a

Vor viereinhalb Jahren kam es im Kemptener Stadtteil Stiftallmey zu einem Tötungsdelikt. Ein dringend Tatverdächtiger stellte sich am vergangenen Mittwoch, 20. Juni, bei der Polizeiinspektion Kempten.

KEMPTEN Am 21. Dezember 2013 war eine 63-jährige verwitwete Rentnerin bei einer Wohnungsöffnung von Polizeibeamten tot aufgefunden worden, nachdem sie aus ihrem Umfeld als vermisst gemeldet worden war. Nachdem die als zuverlässig geltende Frau, zu einem Termin nicht erschienen war und auch telefonisch nicht erreichbar war, verständigte eine Bekannte den Sohn der 63-Jährigen, der schließlich den Sachverhalt der Polizei mitteilte. Zur Klärung der Tat wurde bei der Kripo Kempten die Ermittlungsgruppe (EG) „Parterre“ eingerichtet. Von den rund 25 Beamtinnen und Beamten wurden zahlreiche Ermittlungen im Umfeld der Frau durchgeführt. Insgesamt wurden am Tatort und im Rahmen von Absuchen, unter anderem mit Unterstützung der Bereitschaftspolizei und Einsatzkräften des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West, in der Umgebung der Wohnung über 150 Spuren gesichert die vom Bayerischen Landeskriminalamt bzw. von Gerichtsmedizinern, die auch am Tatort waren, ausgewertet wurden. Seitens der Bevölkerung gingen nur vereinzelt Hinweise ein. Im Rahmen der Ermittlungsarbeit der EG „Parterre“ erließ das Amtsgericht Kempten Ende Dezember 2013 Haftbefehl gegen einen Mann, der als dringend tatverdächtig galt. Der Haftbefehl wurde allerdings Ende Januar 2014 mangels dringenden Tatverdachts aufgehoben, der Mann auf freien Fuß gesetzt.

Am vergangenen Mittwochvormittag stellte sich ein 34-Jähriger, der bislang polizeilich nicht in Erscheinung getreten ist, freiwillig bei der Polizeiinspektion Kempten. Der Mann wurde vorläufig festgenommen und der Kriminalpolizei Kempten überstellt. Der deutsche Staatsangehörige legte bei den Ermittlern mit detaillierten Äußerungen ein umfangreiches Geständnis ab. Der Tatverdächtige und das Opfer waren flüchtig miteinander bekannt.

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Kempten wurde der Mann wegen des dringenden Tatverdachtes des vollendeten Mordes dem Haftrichter am Amtsgericht Kempten vorgeführt. Dieser erließ einen Unterbringungsbefehl.

Kripo Chef Michael Haber: „Mit dem Geständnis des Tatverdächtigen ist für die Ermittler die Akte noch nicht geschlossen. Jetzt gilt es, mit weiteren Beweismitteln den Tatnachweis zu untermauern“. Die Ermittlungen dauern an.

Regensburg