„Straße ist zu gefährlich“
Reiche Witwe enterbt das Tierheim – weil sie keine Katze bekommt!

15.06.2018 | Stand 13.09.2023, 0:19 Uhr
−Foto: n/a

Die Witwe des verstorbenen früheren Infineon-Werkleiters wohnt am Hochweg in Regensburg – und der ist angeblich zu stark befahren, findet das Tierheim. Dumm nur, dass die Witwe dem Tierheim bis zu einer Million Euro in Aussicht gestellt hat!

REGENSBURG Brigitte H. ist eine bestimmte Frau, die weiß, was sie will. Ihr Mann war der verstorbene Leiter von Infineon, Frau H. weiß, wie man sich in gehobenen Kreisen bewegt.

Was Frau H. aber nicht mag ist, wenn man ihr die Befähigung abspricht, sich um eine Katze zu kümmern. Genau das ist ihr aber im Tierheim Regensburg passiert. „Ich führe immer Hunde Gassi im Tierheim, man kennt mich also. Sogar einen Fuchs habe ich schon vorbei gebracht“, schildert Frau H.. Doch als ihre Katze nach 14 Jahren stirbt, ist sie allein im großen Haus Am Hochweg in Regensburg. „Ich wollte wieder eine Katze – doch was ich da erlebte, das ist ja wirklich unglaublich!“

Man sagte ihr, behauptet Frau H., dass man Am Hochweg grundsätzlich keine Katzen bekommt. Denn dort sei mit der Straße einfach zuviel Verkehr. „Ein Mädchen hat sich mein Haus sogar im Internet angeschaut“, so die Witwe. „Und kam zu dem Schluss: keine Katze!“

Nun ist Frau H. nicht nur eine tierliebe, sondern auch eine betuchte Frau. „Wir hatten keine Kinder“, sagt die Witwe des früheren Infineon-Werksleiters. „Ich hätte dem Tierheim eine schöne Summe vererbt.“ Doch das sei nun vom Tisch, das Tierheim enterbt. Um welche Summe es dabei geht, auch damit hält die Tierliebhaberin nicht hinterm Berg.

„Für eine Million will ich auch eine Widmung“

„Ich habe den Leuten vom Tierheim mal vorgeschlagen, dass ich so eine halbe Million oder vielleicht auch eine ganze Million an das Tierheim spende.“ Dafür wollte sie aber, dass ein Gebäude nach ihrem verstorbenen Mann benannt würde. „Ich meine: Das ist ja auch eine ganz schöne Stange Geld, dafür will ich mehr als nur ein Dankeschön.“ Doch man habe nicht mal mit ihr darüber sprechen wollen.

Zudem stinkt der Witwe auch, dass sie immer wieder von Leuten hört, die kein Tier bekommen haben. Immerhin zahlt die Stadt auch Steuergeld für Fundtiere. Wir haben nachgefragt. Christine Hirschberger ist für das Katzenhaus zuständig. „Das stimmt doch nicht, was Frau H. erzählt. Ich habe ihre Telefonnummer notiert. Aber das dauert halt, sie wollte eine bestimmte Farbe und eine unkomplizierte Katze, die nicht beißt und im Garten bleibt.“ Soetwas komme eben nicht alle Tage im Tierheim vorbei. Das nicht jeder eine Katze bekommt, findet Frau Hirschberger auch richtig: „Sonst bräuchten wir ja keine Hausbesuche machen. Wir schauen dabei nicht, ob unterm Bett gewischt ist, sondern ob die Rahmenbedingungen passen!“

Frau H. jedenfalls will vom Tierheim nichts mehr wissen. „Jetzt können sie ihre Hunde alleine Gassi führen“, sagt die Witwe eingeschnappt.

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