Hundehalterin völlig überfordert
Passanten angegriffen, fünf Verletzte – Polizei muss aggressiven Hund erschießen

27.05.2018 | Stand 29.07.2023, 6:26 Uhr
−Foto: n/a

Am Samstag, 26. Mai, gegen 18:30 Uhr, gingen beim Polizeinotruf mehrere Anrufe von besorgten Passanten ein, da ein Rottweiler (unser Foto ist ein Symbolbild) in einem Hinterhof in der Bayerstraße Passanten angegriffen und auch verletzt habe.

MÜNCHEN Bei Eintreffen der Polizeibeamten lief der 1,5-jährige Rottweiler hinter einem Passanten her und versuchte diesen anzugreifen. Ein 37-jähriger Polizeibeamter der Polizeiinspektion 16 (Hauptbahnhof) stellte sich daraufhin schützend vor den Passanten. Allerdings umrundete der Hund den Polizisten lediglich und setzte dem Passanten weiter nach. Auch die 26-jährige Hundehalterin versuchte verzweifelt, den Hund zu stoppen, was ihr allerdings nicht gelang. Schlussendlich konnte der Hund durch den Polizisten, die Hundehalterin und weitere Passanten an der Gebäudemauer fixiert werden. Wieder versuchte die 26-Jährige, ihren Hund anzuleinen. Der äußerst kräftige Hund riss sich aber auch diesmal wieder los und griff nun einen 28-jährigen Polizeibeamten der Polizeiinspektion 11 (Altstadt) sowie einen 20-jährigen Bundespolizisten an. Beide erlitten dadurch Bissverletzungen und mussten im Anschluss in Krankenhäusern behandelt werden.

Da sich der Hund nicht mehr beruhigen ließ und eine Gefährdung aller weiteren umstehenden Personen durch den aggressiven Rottweiler nicht auszuschließen war, schossen der 37-jährige Polizist und eine Bundespolizistin auf das Tier, das sofort verstarb. Eine Gefährdung umstehender Personen durch den Schusswaffengebrauch konnte zu diesem Zeitpunkt ausgeschlossen werden.

Im Zuge der ersten Vernehmungen stellte sich heraus, dass die 26-Jährige ihren Hund frei und unangeleint in einem Innenhof hatte laufen lassen. Ein dabei zufällig vorbeikommender Passant entfachte offensichtlich den Jagdtrieb des Tieres. Der Rottweiler griff den Passanten an und biss diesen. Die 26-Jährige konnte ihren Hund gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten dann wieder zurück in ihr Auto bringen und wollte wegfahren. Dies verhinderte eine 63-jährige Zeugin, indem sie die Hundehalterin aufforderte, stehen zu bleiben und ihre Personalien zu hinterlassen. Daraufhin habe die Hundehalterin den Hund nochmals unangeleint aus dem Auto herausgelassen. Die 26-jährige Frau aus Berlin erwartet nun eine Anzeige, unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung.

Insgesamt wurden durch den Rottweiler fünf Personen durch Bisswunden verletzt und wurden in Krankenhäusern versorgt.

Regensburg