Gastronomie-Suche:
Nach dem Auszug des Siciliana – was geschieht mit dem alten Bootshaus?

08.03.2018 | Stand 13.09.2023, 7:07 Uhr
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Das Alte Bootshaus am Schopperplatz ist nicht nur ein wunderbares Kleinod, bislang beherbergte es auch mit dem Siciliana eine hervorragende Gastronomie. Doch jetzt ist man auf der Suche nach einem Nachpächter.

REGENSBURG Stadtamhof und der Obere Wöhrd sind als Gastronomie-Standorte begehrt wie lange nicht mehr. Los geht die Reise beim Andreasstadl, ein hervorragend geführtes italienisches Restaurant mit Kult-Charakter, allein schon wegen dem uralten Stadel, der seit 1634 dafür sorgen sollte, dass die bayerischen Herzöge keine Steuern auf das Salz zahlen mussten. Der Andreasstadel ist der Gegenentwurf des Salzstadels. Heute ist der Andreasstadel ein Künstlerhaus, beherbergt Hotelzimmer und besagte Gastronomie.

Ein Stückchen weiter findet man am Brückbasar einen wunderbaren Italiener. Die Schierstadt lädt ein, benannt übrigens nach dem „Gut Scierstadt“, das einst als Keimzelle Stadtamhofs fungierte. Weiter geht es bis zum Brandtnerkanal, im Biergarten hat das Omar Plüsch seine neue Heimat gefunden und ist mit der goldenen Ente verwachsen. Das Gasthaus zum Sorgenfrei ist in einer Villa aus dem 17. oder 18. Jahrhundert untergebracht, das mit wunderbaren Giebelgauben von jeher eine gewisse Noblesse verströmte: „In einem anderen Gartenhause des oberen Wörths, welches auch eine sehr angenehme Lage hat, bestehet seit ein paar Jahren (1797) für die Nobleße ein Casino“, zitiert der Große Bauer eine historische Quelle. Dort traf sich die feine Regensburger Gesellschaft im Biedermeier zum Karten- und Billiardspiel.

Doch geheimnisvoll und bis heute rätselhaft liegt wenige Meter entfernt, am Schopperplatz, einwunderbares Fachwerkhaus, in dessen Garten ein Pavillon steht. Seit Jahren hatte hier der Italiener Pietro Pino sein Siziliana betrieben. Viele Regensburger waren geradezu schockiert, als Pietro offenbarte, er würde das Haus verlassen: Was sollte aus dem Fachwerkhaus werden, das früher mal ein Bootshaus war? Das Siciliana ist längst umgezogen ins Neubaugebiet Candis. Auch dort kann man sehr gut essen. Aber was wird aus dem Alten Bootshaus? „Nachpächter gesucht“, hieß es kürzlich von Seiten des Sicialianas. „Für unsere alte schöne Osteria Siciliana am Schopperplatz suchen wir ab sofort einen neuen Pächter“ so Pietro. Das alte Bootshaus sei „im Grünen, am Donauufer, mit genügend Parkplätzen und Brauerei frei“, heißt es weiter.

Man darf gespannt sein, ob und welche Gastronomie am Ende dort eröffnet. Über das Gebäude lässt sich übrigens nicht einmal der Große Bauer aus. Schade eigentlich, denn die unweit stehende RT-Halle ist als eines der wenigen Beispiele der Neuen Sachlichkeit (Baujahr 1929) sogar unter Denkmalschutz. Das alte Bootshaus müsste dies auch längst sein ...

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