Justiz
Regensburger Ministrantin sitzt in U-Haft – Giftmord aus Eifersucht?

04.01.2018 | Stand 13.09.2023, 0:29 Uhr
−Foto: Foto: Eckl (

Miriam P. war in Regensburg als Ministrantin aktiv – jetzt gibt es einen schlimmen Verdacht: Tötete sie den Ehemann ihrer besten Freundin aus Eifersucht?

REGENSBURG/WUNSIEDEL Mysteriöses Verbrechen in Franken: Ein 64-jähriger Mann ist mit schweren Vergiftungen Mitte November ins Krankenhaus eingeliefert worden. 17 Tage später starb er! Die Staatsanwaltschaft Hof nahm daraufhin eine 38-jährige Regensburgerin fest – sie soll den Mann vergiftet haben!

Was ist passiert? Der 64-Jährige war ins Krankenhaus gebracht worden, weil er offenbar Vergiftungserscheinungen hatte. Die Ärzte stellten fest: Der Mann aus Nagel im Kreis Wunsiedel wurde tatsächlich vergiftet!

Die Ärzte verständigten die Polizei. Deren Ermittlungen führten die Beamten zu Miriam P., einer 38-jährigen Regensburgerin. Die Handschellen klickten, Untersuchungshaft! Anfänglich ging die Staatsanwaltschaft von einem versuchten Tötungsdelikt aus. Doch am 5. Dezember verkündete die Staatsanwaltschaft die tragischen Ereignisse: „Der Mitte November mit schweren Vergiftungserscheinungen in ein Krankenhaus eingelieferte 64-jährige Mann ist jetzt gestorben. Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft Hof gehen nach dem Ergebnis der Obduktion weiter von einem Verbrechen des Mordes aus. Die festgenommene 38-Jährige ist nach wie vor in Untersuchungshaft.“

Jetzt wird wegen Mordes gegen Miriam P. ermittelt. Die Frau soll angeblich aus Eifersucht Glykol in ein Getränk geschüttet haben, verkaufte es dem 64-jährigen Lebensgefährten ihrer besten Freundin als Cocktail. Der soll das Gebräu getrunken haben. Kurze Zeit später verspürte der Mann erste Vergiftungserscheinungen.

Die Ministrantin legte sogar ein Gelübde ab

Seither rätselt man in Franken über das Motiv der Frau. War sie eifersüchtig auf den Mann, fürchtete sie, ihre beste Freundin zu verlieren? Welche Motive könnte es noch gegeben haben? Und: Wer ist Miriam P., die möglicherweise als Giftmörderin vor Gericht gestellt wird? Die gut informierte Bild-Zeitung, Lokalteil Nürnberg, identifizierte Miriam P. als eine treue Kirchgängerin. So soll sie seit vielen Jahren aktiv in der Regensburger Pfarrgemeinde St. Josef in Ziegetsdorf aktiv gewesen sein. Die verheiratete Frau soll sogar am Katholikentag 2014 ein Ordensgelübde abgelegt haben, das sie zur Achtung vor allen Geschöpfen verpflichtete. Wann Anklage gegen die Frau erhoben wird, ist unklar. Nach Informationen des Wochenblatts prüft die Staatsanwaltschaft derzeit, ob auch eine Unterbringung in Frage kommen würde.

Offenbar hat die Frau psychische Probleme, könnte die Tat also im Zustand der Schuldunfähigkeit begangen haben. Doch das wird wohl das Landgericht klären müssen.

Anmerkung der Redaktion: Die mutmaßliche Giftmörderin Miriam P. war nicht in St. Josef am Kornmarkt als Ministrantin aktiv, sondern in der Pfarrgemeine St. Josef in Königswiesen. Pfarrer Horst Wagner schreibt uns dazu: „Wir von Seiten der Pfarreiengemeinschaft haben die Ereignisse jedenfalls längst mit Kindern und Eltern besprochen und die nötige Klarheit geschaffen.“ Wir bitten, diesen inhaltlichen Fehler zu entschuldigen.

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