Brandgefährlich!
Teenies riskieren für ein paar Klicks ihre Gesundheit!

23.05.2018 | Stand 13.09.2023, 2:58 Uhr
−Foto: Foto: Screenshot/Facebook

„Deo-Challenge“ kursiert im Internet – Hautarzt warnt vor schweren gesundheitlichen Folgen

PASSAU Es ist nicht das erste Mal, dass ein fragwürdiger Social-Media-Trend nach Deutschland überschwappt. Dieses Mal handelt es sich um die sogenannte „Deo-Challenge“ – eine weitere Mutprobe, bei der meist junge Nutzer ihre Gesundheit für ein paar Klicks auf’s Spiel setzen. Was mit der Ice-Bucket-Challenge begann, wird nun immer skurriler.

Lebensgefährlich wurde es schon bei der sogenannten „Tide-Pod-Challenge“. Jugendliche filmten sich dabei, wie sie in eine Waschmittel-Kapsel der Marke Tide vom Hersteller P&G (Procter & Gamble) beißen. Schwere Vergiftungen waren die Folge. Zuvor machten bereits andere gefährliche Trends die Runde in den sozialen Netzwerken. Man versuchte sich vor laufenden Kameras an den schärfsten Chilis oder ekelhaftesten Smoothies, gemixt aus verschiedensten Zutaten. Noch erschreckender ist der sogenannte Pilotentest. Dabei wird bewusst eine Ohnmacht herbeigeführt. Um dieses Ziel zu erreichen, werden die Teenies beispielsweise von Freunden gewürgt, bis sie kollabieren. Erschreckend: Hierzu werden noch immer Videos z.B. in Youtube hochgeladen. Für die Teenies ist das Ganze ein Spaß – dieser kann allerdings im schlimmsten Fall tödlich enden.

Aktuell findet man Videos im Internet zum Thema „Deo-Challenge“. Jugendliche sprühen sich aus kurzer Distanz mit dem Deodorant auf ihren Arm. Was zunächst harmlos klingt, ist allerdings brandgefährlich, denn die Teenies halten so lange drauf, bis sie den Schmerz, der durch die Kälteeinwirkung beim Sprühen entsteht, nicht mehr aushalten können. Das Ziel: so lange durchzuhalten, wie nur möglich.

Hautarzt Dr. med. Gerhard Gassenmaier erklärt, wie gefährlich die Deo-Mutprobe ist: „Es kann dabei zu einer Verbrennung zweiten Grades kommen. In einem Deo ist ein Treibgas drin, das zu einer Verätzung führt.“ Sprüht man zu lange aus kurzer Distanz mit dem Deo auf die Haut, könne es durch die Kühleinwirkung zur Blasenbildung kommen. Dies wäre vergleichbar mit einer Erfrierung. „Wenn größere Flächen besprüht werden, kann es wiederum zu größeren Schäden kommen.“ Im schlimmsten Fall wäre eine Hauttransplantation medizinisch notwendig. Dr. Gassenmaier reagierte sehr beunruhigt auf den skurrilen Trend: „Ich bin sprachlos!“ Bitte auf keinen Fall diese extrem gefährliche Challenge nachmachen!

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