Ärger mit der Stromabrechnung
„Sehr enttäuscht von der Handhabung“

07.01.2021 | Stand 13.09.2023, 6:25 Uhr
−Foto: n/a

Lange hat Kerstin Faden aus Altfraunhofen nicht einmal gewusst, wann sie mit der Rückzahlung ihrer Auslagen rechnen kann: Weil die Abrechnung, auf die sie wartete, nicht kam.

Altfraunhofen. Kerstin Faden (40) ist enttäuscht. Seit langem ist sie bei E.ON Kundin. Seit ihrem Umzug benötigt sie allerdings keine Energiebelieferung für die alte Wohnung mehr. Den Stromvertrag hatte sie am 22. September gekündigt. Doch auf ihre Abschlussrechnung samt Rückzahlung wartete sie lange vergeblich.

Allgemein gilt: Lieferanten müssen sicherstellen, dass der Verbraucher die Abschlussrechnung spätestens sechs Wochen nach Beendigung des Lieferverhältnisses erhält (§ 40 Abs. 4 EnWG). Wird eine Verspätung festgestellt, können Kunden die Abrechnung schriftlich beim Versorger anmahnen. Eben das versuchte auch Kerstin Faden, wurde jedoch, nach eigenen Worten unter Hinweis auf die gesammelten Chat-Auszüge „nur vertröstet“. Weil Kerstin Faden sich schließlich „nicht mehr zu helfen weiß“, wende sie sich ans Wochenblatt.

Auf Nachfrage beim Energielieferanten wird zur Auskunft gegeben, dass es bei jener Schlussabrechnung „leider zu einem internen Bearbeitungsfehler gekommen“ sei, der „zu einer Verzögerung geführt“ habe. Mario Leikop von E.ON Energie Deutschland GmbH: „Das tut uns leid. Natürlich möchten wir unserer Kundin ihre Schlussrechnung schnellstmöglich zukommen lassen.“ Er verspricht: „Der Schlussrechnung legen wir eine kleine Wiedergutmachung bei.“

Die Schlussabrechnung sei dann kurz vor Weihnachten auch gekommen, sagt Kerstin Faden. Ein Amazon-Gutschein von 50 Euro lag wie versprochen als Wiedergutmachung dabei. Dennoch ist die Einzelhandelskauffrau nach eigenen Worten „sehr enttäuscht von der Handhabung“. Sie erläutert: „Mehrfach habe ich telefoniert und geschrieben, wurde nur vertröstet und bekam keine genauen Auskünfte. Versprochene Rückrufe blieben aus. Gewartet habe ich vergeblich. Ich habe mir nicht mehr zu helfen gewusst. Das erste, das funktioniert hat, war die Zeitung. Das ist enttäuschend.“

Immerhin: Fast 400 Euro Rückzahlung waren das, wie sich heraus stellte, auf die sie gewartet hat, weil die Schlussabrechnung nicht kam. „Für das Geld hätte ich sinnvollere Verwendungen gehabt, als es bei E.ON liegen zu lassen“, sagt Kerstin Faden und mahnt: „Wenn man nur mal an die ganzen älteren Leute denkt, die sich vielleicht noch weniger wehren können und noch dringender auf pünktliche Abrechnungen und Rückzahlungen angewiesen sind, dann finde ich das einfach nicht ok.“

Landshut