Kiesgruben-Zoff im Landkreis Landshut
„Wer so etwas behauptet, den nehme ich mir zur Brust!“

22.12.2020 | Stand 13.09.2023, 6:26 Uhr
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Böse Gerüchte über die Kiesgrube in Iffelkofen (Landkreis Landshut): Jetzt schlägt der Eigentümer zurück – und setzt Kopfgelder von 1.000 Euro aus

Landkreis Landshut. Riesenzoff in Ergoldsbach (Landkreis Landshut)! Im Mittelpunkt stehen die Kiesgrube Iffelkofen, das Kernkraftwerk Ohu – und ein hartnäckiges Gerücht, das durch die Gemeinde wabert.

Die Kiesgrube Iffelkofen ist im Besitz der RKS Kies- und Steinverwertungsgesellschaft mbH, ein Unternehmen der Deggendorfer Karl Gruppe. Doch die Grube ist in Verruf geraten: „Dritte Personen verbreiten derzeit gezielt die rufschädigende Falschbehauptung, dass es im Rahmen einer späteren Wiederverfüllung der Kiesgrube geplant sei, Bauschutt aus dem Abbruch der Kernkraftwerke Ohu dort einzulagern“, heißt es vom Unternehmen. Günther Karl, Chef der Karl Gruppe, bekräftigt auf Wochenblatt-Nachfrage: „Das ist eine reine Unterstellung!“ Die sich aber kaum einfangen lässt. „Das ist Tagesgespräch in Ergoldsbach“, ärgert sich Karl.

RKS und die Karl Gruppe insgesamt fühlen sich zu Unrecht bezichtigt – und gehen in die Offensive. In einer Zeitungsanzeige wird mit dem „KKW-Gerücht“ aufgeräumt. Wörtlich heißt es: „Diese Behauptung ist völlig falsch, entbehrt jeder Grundlage, dient offensichtlich bewusst der Rufschädigung des Unternehmens.“ Günther Karl legt auf Wochenblatt-Nachfrage nach: „Wer so etwas behauptet, den nehme ich mir zur Brust!“

Woher die Gerüchte kommen – unklar. Die Gegend unweit der B15n ist als Ausflugsziel bei Spaziergängern, Freizeitsportlern und Naturfreunden sehr beliebt. Es ist zu hören, dass manche den Abbau skeptisch sehen, Verkehr und Flächenfraß kritisieren. Soll durch die gestreuten Verdächtigungen das Unternehmen in ein schlechtes Licht gerückt werden?

Das Unternehmen jedenfalls setzt sich zur Wehr. Man werde „Schadenersatzansprüche gegen alle Personen geltend machen, die eine derartige Unterstellung verbreiten“. Sachdienliche Hinweise, so heißt es weiter, „werden mit 1.000 Euro belohnt“.

Mehr noch: RKS will nun sogar der Gemeinde Ergoldsbach oder dem Landratsamt Landshut eine Dienstbarkeit auf dem Grundstück in Iffelkofen notariell eintragen lassen. Sie soll den Behörden ermöglichen, „jegliche Einlagerung von Bauschutt aus einem Kernkraftwerk, und sei es auch nur ein Kilogramm, zu untersagen“.

Landshut