22-Jährige startet in Porno-Branche durch
„Sirena Sweet“ – der Erotikstar aus der niederbayerischen Provinz

02.12.2020 | Stand 13.09.2023, 6:56 Uhr
−Foto: n/a

Der Pornostar aus der Provinz: Als „Sirena Sweet“ sorgt eine junge Niederbayerin für mächtig Furore in der Erotik-Branche.

Niederbayern. Zwei Niederbayerinnen wirbeln die Porno-Welt gehörig durcheinander!

Vor etwa einem Jahr schmiss Jessica (Name von der Redaktion geändert) ihren Job, macht seitdem Sex vor der Kamera. Auf dem Weg in den Porno-Olymp will ihr Isabella Spanner helfen. Die 30-Jährige war bis vor einigen Jahren unter ihrem Künstlernamen „Bella Blond“ selbst ein Star der Szene. Jetzt zieht sie mit ihrer „See you Agency“ in Dingolfing im Hintergrund die Fäden.

Die 22-jährige Jessica wohnt in einem kleinen Ort bei Straubing. Eine Pornodarstellerin in der Provinz. Ein Geheimnis macht sie nicht daraus, womit sie ihr Geld verdient. „Ich reibe es zwar keinem unter die Nase“, erzählt sie, „aber ich habe auch kein Problem, falls man mich darauf anspricht.“ Schließlich dürfte es kein unglücklicher Zufall sein, wenn man die 22-Jährige im Internet entdeckt. „Wenn mich jemand auf den entsprechenden Seiten findet, dann ist ja grundsätzlich Interesse da“, lächelt sie.

Natürlich, ihren Freundeskreis hat sie eingeweiht: „Sie unterstützen mich. Da gibt es keine negativen Reaktionen.“ Ihre Eltern dagegen seien anfangs wenig begeistert gewesen. Inzwischen, erzählt Jessica, „finden sie es okay“.

Hier geht‘s zum Artikel in der Wochenblatt-Printausgabe

Im Sommer letzten Jahres lernte sie Isabella Spanner kennen. Hier die blutjunge und neugierige Newcomerin, die im Erotikbusiness durchstarten will. Dort die Agenturchefin, die auf reichlich Erfahrung vor und hinter der Kamera verweisen kann. Die Chemie, sie stimmte sofort. Jessica war schnell klar: „Jetzt kommt der Stein ins Rollen.“

Sie kündigte bei ihrem früheren Arbeitgeber – und legte unter dem Pseudonym „Sirena Sweet“ richtig los. Rasch wurden die ersten Filme produziert und über die einschlägigen Portale vertrieben. Mit Erfolg, die Zugriffszahlen gingen durch die Decke. Die Internet-Nutzer fahren voll ab auf Jessica, die eigentlich ausgebildete Fremdsprachenkorrespondentin ist, lassen sich die Hardcore-Clips oder sexy Webcam-Shows einiges kosten.

Ihre Mentorin Isabella Spanner weiß, wie das Geschäft funktioniert. Vom Büro in Dingolfing aus werden Filmprojekte, Online-Auftritte und Promotion koordiniert und umgesetzt. Vor einigen Jahren machte die heute 30-Jährige als Porno-Darstellerin Schluss. Und rechnete mit den schwarzen Schafen der Branche ab: „Es wird immer schlimmer. Die Mädchen werden nur ausgenutzt.“ Die Dingolfingerin, die heute im Ausland lebt, hat das in ihrer Karriere am eigenen Leib erfahren müssen.

Als Unternehmerin und Filmproduzentin in einer Männerdomäne will sie es anders machen. „Fair und seriös“, so definiert sie die Agenturphilosophie. Sie kümmert sich um Marketing, Administratives, das Hintergrundrauschen. „Die Mädels sollen sich ganz auf ihren Job konzentrieren können“, erklärt sie.

Drei Festangestellte sowie etwa 20 Freiberufler sind für „See you“ tätig, acht Darstellerinnen aus dem gesamten Bundesgebiet stehen unter Vertrag. Und auf Jessica, die Debütantin aus Niederbayern, hält Isabella Spanner große Stücke: „Sie wird der neue Star!“

Natürlich, die Corona-Pandemie hat auch die Sex-Branche vor zusätzliche Herausforderungen gestellt. Zwar wird noch gedreht, „aber nur mit negativem Corona-Test. Wir achten sehr auf die Hygienevorschriften“, erzählt Isabella Spanner. Und obwohl durch den zweiten Lockdown die Produktion zurückgefahren wurde, müssen die Fans auch in den kommenden Wochen nicht auf heiße Clips von Sirena Sweet verzichten. „Wir haben im Sommer einige Filme vorproduziert“, verrät Jessica.

Hardcore-Filme, heiße Webcam-Auftritte in der eigenen Wohnung – Single Jessica hat mächtig Spaß gefunden am Sex vor der Kamera. Und ebenso an der Unabhängigkeit als Freiberuflerin. Ein Job im Büro, der kommt für sie nicht mehr infrage: „Ich kann mir nicht vorstellen, wieder als Angestellte zu arbeiten.“

Landshut