Weitere Person an Covid-19 gestorben
Klinikum Landshut rechnet mit deutlich mehr Corona-Patienten

11.11.2020 | Stand 24.07.2023, 22:10 Uhr
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Das Coronavirus hat die Region weiter fest in seinen Klauen: Während eine weitere Covid-19-Patienten gestorben ist, rüstet sich das Klinikum Landshut für einen weiteren, deutlichen Anstieg der Corona-Patienten in den nächsten Tagen und richtet eine dritte Covid-19-Station ein.

Landshut. Eine weitere Bürgerin aus dem Landkreis Landshut ist der Infektion mit dem Corona-Virus erlegen. Die 91-jährige Patientin ist über längere Zeit in einer Klinik behandelt worden, dort ist sie der Erkrankung erlegen. Damit ist die Zahl der Verstorbenen in der Region, bei denen ein Zusammenhang mit Covid19 möglich ist, auf insgesamt 47 angestiegen.

Neben einer stark schwankenden Zahl an Verdachtsfällen sind in den regionalen Kliniken derzeit 43 (+4) mit Corona infizierte Patienten in Behandlung. Hinzu kommen acht (+1) Personen, die intensivmedizinisch betreut werden müssen.

Das Staatliche Gesundheitsamt Landshut meldet heute insgesamt 387 laufende Infektionen (+46). Innerhalb der letzten 24 Stunden sind 78 weitere positive Befunde von Bürgerinnen und Bürgern, die ihren Erstwohnsitz in Stadt oder Landkreis Landshut haben, eingegangen – die Zahl der Indexfälle (aller bisher verzeichneten Infektionen seit Beginn der Pandemie) steigt damit auf 2 425. Davon konnten 1991 wieder aus der häuslichen Quarantäne entlassen werden (+31).

Die 7-Tages-Inzidenz, die die Neuinfektionen innerhalb einer Woche ins Verhältnis zur Einwohnerzahl setzt, liegt nach Angaben des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in der Stadt Landshut aktuell bei 130,77, im Landkreis bei 153,23 – beide Werte sind im Vergleich zum Vortag leicht angestiegen. (Stand aller Angaben: 11. November).

Derweil ist die zweite Corona-Welle im Klinikum Landshut angekommen. Aufgrund des diffusen Infektionsgeschehens in der Region Landshut werden weitere Kräfte gebündelt: Zusätzlich zu den zwei bereits bestehenden Stationen des Klinikums wird bis zum Wochenende eine weitere Covid-19-Station aufgebaut. Auch die Anzahl der Intensivbetten, die für Corona-Patienten freigehalten werden, wird aufgestockt. „Wir müssen derzeit damit rechnen, dass die Zahl der Corona-Patienten in den nächsten Tagen weiter stark ansteigen wird“, so Geschäftsführer Dr. Philipp Ostwald.

Um die zusätzlichen Covid-19-Kapazitäten aufzubauen, werden nicht dringliche und planbare Operationen und Behandlungen abgesagt. Die Behandlung aller Notfallpatienten bleibt weiterhin bestehen. Grundsätzlich werden im Klinikum Landshut nur die Corona- Patienten stationär behandelt, deren Krankheitsverlauf so schwerwiegend ist, dass ein Krankenhaus-Aufenthalt wirklich notwendig ist.

„Aktuell gehen wir sehr koordiniert mit der Entwicklung um. Nach wie vor stehen die Corona-Task-Force und die betroffenen Abteilungen im Haus, wie auch schon vor Beginn der Pandemie, im permanenten Austausch und analysieren die Lage sehr genau. Wir widmen uns derzeit vor allem der Umorganisation und Einweisung unseres Pflegepersonals für die Aufstockung weiterer Corona-Kapazitäten. Materiell sind wir mit weitreichendem Kontingent an Schutzkleidung versorgt“, erläutert Geschäftsführer Dr. Philipp Ostwald die Lage am Klinikum.

Als Vorsichtsmaßnahme werden am kommenden Wochenende Reihentestungen des gesamten Personals und der Patienten in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt Landshut durchgeführt. „Damit wollen wir zum einen unseren Mitarbeitern zusätzliche Sicherheit bieten, und zum anderen mögliche Corona-Übertragungen innerhalb des Klinikums verhindern“, erklärt Dr. Ostwald das geplante Vorgehen.

Besucherverbot:

Ab Donnerstag, 12. November, tritt außerdem ein zweiwöchiges Besucherverbot für das Klinikum Landshut in Kraft. Ausnahmen sind nur nach Rücksprache, zum Beispiel für werdende Väter und bei Patienten im Sterbeprozess, oder in sonstigen dringenden Fällen möglich.

Für Geburten gilt aktuell am Klinikum Landshut: Werdende Mütter sollen sich zuerst telefonisch zur Geburt anmelden unter Telefon 0871/698-12493 und erhalten dann einen persönlichen Vorstellungstermin. Werdende Väter dürfen bei der Geburt im Kreißsaal oder während des Kaiserschnitts dabei sein. Sie müssen jedoch einen Mundschutz tragen und frei von Erkältungssymptomen (z.B. Fieber, Husten, Schnupfen) sein. Außerdem dürfen sie vier Wochen vor der Geburt keine Coronavirus-Infektion gehabt haben sowie 14 Tage davor nicht in Risikogebieten gewesen sein und keinen Kontakt zu einem bestätigten Covid-19-Patienten gehabt haben. Im Wochenbett dürfen Väter ebenfalls zu Besuch kommen. Hier gelten die gleichen Voraussetzungen. Bei weiteren Fragen können sich werdende Mütter an den Kreißsaal, Telefon 0871/698-3239, wenden

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