Alexander Putz platzt der Kragen
So rechnet der Landshuter Oberbürgermeister mit den Corona-Zweiflern ab

26.08.2020 | Stand 13.09.2023, 6:59 Uhr
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„Smilies“ und Corona-Zweifler bringen Landshuts Oberbürgermeister Alexander Putz mächtig in Rage. Jetzt hat der Rathauschef seinem Ärger Luft gemacht.

Landshut. Die Corona-Pandemie ist nicht vorbei. Im Gegenteil: Zuletzt meldete das Robert-Koch-Institut (RKI) steigende Fallzahlen in Deutschland. In dieser für die Gesundheit vieler Menschen bedrohlichen Lage ist Landshuts Oberbürgermeister Alexander Putz der Kragen geplatzt. Auslöser war ein Online-Artikel vom Wochenblatt. Was den Rathauschef aber erzürnte, waren die aus seiner Sicht unangemessenen Reaktionen einzelner Internet-Nutzer.

Der Reihe nach: Auf Facebook ist am letzten Donnerstag lebhaft über einen Online-Artikel des Landshuter Wochenblatts diskutiert worden. In der Meldung wurden die aktuellen Corona-Infektionszahlen in Stadt und Landkreis thematisiert, der Gesundheitszustand von Infizierten, die Virus-Einschleppung durch Reiserückkehrer und auch die Todesfälle. Zur Erinnerung: Seit Beginn der Pandemie sind im Raum Landshut 40 Menschen gestorben, die sich mit dem Erreger SARS-CoV-2 angesteckt hatten.

Dass nun einige Facebook-Nutzer zum Artikel Gelächter-Emojis posteten, brachte Alexander Putz, der in den sozialen Netzwerken sehr präsent ist, mächtig auf die Palme. Also klinkte er sich flugs in die Debatte ein – und hob an zu einem verbalen Frontalangriff: „Alle, die hier den Tod von Menschen aus unserer Region mit Smilies kommentieren, sollten sich schämen!“, grollte der Rathauschef.

Und der 57-Jährige legte nach. Adressiert an die Corona-Zweifler, die die Gefährlichkeit des Virus nicht wahrhaben wollen, empfahl er: „Reden Sie einmal mit medizinischem Personal in unseren Kliniken oder mit Angehörigen der Verstorbenen. Empfehlenswert sind auch Gespräche mit genesenen schwereren Covid-Fällen, die zum Beispiel erzählen können, dass sie nach Monaten noch Probleme beim Treppensteigen und ähnlichen Verrichtungen haben.“ Dies sei, so Putz, „alles andere als witzig.“

Und richtig in Rage schloss der Landshuter OB seinen denkwürdigen Wortbeitrag mit einer schallenden Ohrfeige für jene ab, die Tod und Leid in der Corona-Pandemie ins Lächerliche ziehen wollen: „Es stimmt schon: In der Krise trennt sich die Spreu vom Weizen und leider muss man sich immer öfter für Mitbürger schämen.“ Klare Kante vom OB!

Wenn im Netz mal wieder Einfalt und Hanswursterei Überhand nehmen, dann kann auch ein Oberbürgermeister ganz gehörig aus der Haut fahren ...

Landshut