Junge Fußballer ackern im Zauberwald
„Was die Jungs hier geleistet haben, ist wirklich unfassbar“

17.02.2020 | Stand 13.09.2023, 1:44 Uhr
−Foto: n/a

Nach Sturm-Chaos: Jugendfußballer der DJK Altdorf bringen den Zauberwald in Jenkofen auf Vordermann

Jenkofen/Altdorf. In der letzten Woche fegte Orkantief „Sabine“ über die Region. Besonders böse getroffen wurde der Zauberwald in Jenkofen vor den Toren Landshuts. Sozialpädagogin Michaela Pollner und ihr Team führen dort einen Reiterhof, der sich der Arbeit mit Kindern mit Hilfebedarf verschiedener Art verschrieben hat.

Der Sturm sorgte auf dem Areal für massive Verwüstungen, Koppel-Zäune wurden zerstört, umgestürzte Bäume und zersplitterte Äste machten ein Durchkommen unmöglich. „Das Gefühl machtlos dazustehen und zusehen zu müssen, wie die Bäume sich biegen, brechen und stürzen, war schrecklich“, erinnert sich Pollner, die selbst auf dem Areal wohnt. Zwar blieben Menschen und auch die verängstigten Pferde unverletzt, doch in dem Chaos war an eine Fortführung der „tiergestützten ambulanten Jugendhilfe“ (insgesamt 22 Tiere, davon sechs Pferde) nicht zu denken. „Wie es dort aussieht, ist schwer in Worte zu fassen“, schrieb die 41-Jährige bei Facebook.

Ihr verzweifelter Hilferuf im sozialen Netzwerk blieb nicht ungehört. René Assig stieß zufällig auf den Post – und machte sofort mobil. Der Altdorfer ist selbstständiger Raumausstatter und nebenbei Coach der A-Junioren-Fußballer der DJK Altdorf. „Nach kurzer Rücksprache mit meinem Trainerteam der A-Jugend Koray Sarikaya, Donar Dotzauer sowie B-Jugend-Trainer Günther Neumaier war klar, wir helfen“, so der 40-Jährige zum Wochenblatt.

Wegen seines beruflichen Backgrounds stand Werkzeug zur Verfügung. Fehlte noch die nötige „Manpower“. Im Spieler-Chat starteten die Trainer einen Aufruf – und die jungen Fußballer ließen ihre Übungsleiter nicht im Stich. „Die Resonanz war riesig“, erzählt Assig.

Und so trat am vergangenen Samstag ein hochmotivierter Helfertrupp, bestehend aus 16 Jugendlichen und dem Trainerteam, in Jenkofen an. „Nach dem ersten Schock wurde nicht lange gefackelt. In fünf Stunden konnten die Jungs den Wald von all den umgestürzten Bäumen und herabgestürzten Ästen befreien“, freut sich Assig. Michaela Pollner ist überwältigt: „Was die Jungs dort geleistet haben, ist wirklich unfassbar. Ich bin ihnen unendlich dankbar.“ Der Zauberwald mit seiner Therapieeinrichtung kann nun wieder geöffnet werden.

René Assig ist zu recht mächtig stolz auf sein Team, das den freien Samstag für die gute Sache opferte. „So selbstlos zu helfen, ist nicht selbstverständlich. Ein großes Dankeschön an jeden einzelnen Helfer der Altdorfer Jungs!“

Landshut