Rektorin schlägt Alarm
„Das würde für unsere Schule eine Katastrophe bedeuten“

11.11.2019 | Stand 13.09.2023, 0:44 Uhr
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Grundschule St. Peter und Paul in Landshut: Sanierung auf Eis gelegt – Rektorin befürchtet „Ghettoisierung“

LANDSHUT Die ungewisse Zukunft des Stadttheaters hat Landshut zuletzt bayernweit in die (Negativ-)Schlagzeilen gebracht. Doch nicht nur für das Theater fehlt Geld. Auch im Schulsektor ist der Investitionsstau teilweise dramatisch. Zum Beispiel in der Grundschule St. Peter und Paul. Rektorin Andrea Kwanka schlägt jetzt Alarm!

In einem Brandbrief an Oberbürgermeister Alexander Putz und die Mitglieder des Stadtrats macht Kwanka eindringlich auf die prekäre Situation aufmerksam. Darin heißt es: „Wie wir dem Investitionsprogramm 2020 bis 2023 entnehmen mussten, wurden der Erweiterungsbau und die Sanierung unserer Grundschule verschoben.“ 25 Millionen Euro sollten dafür bereitgestellt werden. Die Generalsanierung wird nun frühestens 2024 beginnen. Die stattdessen angedachte Containerlösung (1,5 Millionen Euro Kosten) „würde für unsere Schule eine Katastrophe bedeuten“, so Kwanka.

Zwei Klassenzimmer seien derzeit bereits in Containern untergebracht. „In diesen Klassenzimmern gibt es kein Wasser, eine Beamerverankerung an der Decke ist nicht möglich, die Akustik und das Raumklima sind für Kinder und Lehrer unerträglich. Die Elektroheizung ist ein Kostenfresser, viele Reparaturen, zum Beispiel feuchte Decken, verzogene Fenster waren bereits nötig“, erklärt die Schulleiterin.

Zudem befürchtet Kwanka bei ihrer Schule (Migrationsanteil 57 Prozent) einen Standortnachteil gegenüber anderen, sanierten Schulen: „Wenn die neuen Grundschulen gebaut sind, werden die Eltern bei der Schulwahl sicherlich nicht die Containeranlagen der Grundschule St. Peter und Paul favorisieren, sondern ihre Kinder an die neue, modern ausgestattete Grundschule Ost schicken.“

„Die große Gefahr der Ghettoisierung ist unaufhaltsam“, warnt Kwanka und richtet einen eindringlichen Appell an die politischen Entscheidungsträger: „Lassen Sie bitte nicht zu, dass die Grundschule St. Peter und Paul zur Containerschule für Kinder mit Migrationshintergrund wird.“

Am Mittwoch (13. November) wird der Haushaltsausschuss des Landshuter Stadtrats über das Investitionsprogramm 2020 bis 2023 und damit auch die weitere Zukunft der Grundschule St. Peter und Paul beraten.

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