Neue Essensretter in Landshut
Tante Frieda hat die „Wundertüte“ eingeführt

18.10.2019 | Stand 12.10.2023, 10:38 Uhr
−Foto: n/a

Mit einer Berliner App fürs Smartphone können Landshuter jetzt Essen retten und dadurch für weniger Verschwendung und Abfälle sorgen. „Too Good To Go“ nennt sich der „motivierte Haufen Lebensmittelretter“, die sich bundesweit aufgemacht hat, das Konsumverhalten hierzulande neu zu erfinden. Durch diese App, die es allen ermöglicht, „einen Beitrag gegen Verschwendung zu leisten, während man gleichzeitig leckeres Essen bekommt und Läden in der eigenen Umgebung unterstützt. Die Betriebe schaffen es, weniger zu entsorgen und können dabei neue Kundschaft gewinnen. Und gemeinsam wird damit die Umwelt geschont. Eine Win-win-win-Situation!“

LANDSHUT Das Ganze funktioniert natürlich nur, wenn sich auch Lokale und Geschäfte beteiligen – und läuft ziemlich unkompliziert ab, wie Daniela Uhrig, Betriebsleiterin von „Tante Frieda“ in der Landshuter Altstadt, erklärt: „Wir melden frühzeitig, ob am gleichen Abend eine Portion übrig bleiben und gerettet werden könnte. Der App-Nutzer sieht auf seinem Handy die Angebote für diesen Tag, kann diese Portion über die App bezahlen und am Abend bei uns abholen.“

Was der Kunde am Ende mit nach Hause bringt, wissen die Küchenchefs natürlich Stunden vorher nicht so genau. „Unsere Wundertüte hat aber immer einen Verkaufswert von mindestens neun Euro – und der Kunde bezahlt nur 3,90 Euro“, so Daniela Uhrig. Neben vollwertigem Essen und Gemüse finden sich dort schon auch mal neue Teesorten, Kuchen oder ein Craftbeer. „Ganz kunterbunt.“ Natürlich würden auch Kundenwünsche wie zum Beispiel Vegetarisches oder Veganes berücksichtigt.

Vom eingenommenen Geld erhält „Too Good To Go“ 1,20 Euro, der Rest bleibt bei „Tante Frieda“. Daniela Uhrig: „Das ist zwar nicht viel, aber immer noch besser, als wenn wir die Sachen wegwerfen und dafür noch Entsorgungskosten bezahlen müssen.“ Zudem würden auf diese Art ab und zu Kunden ins Lokal kommen, die vielleicht sonst nicht ins „Tante Frieda“ gehen würden.

Das Restaurant in der Altstadt 297 hat vor gut einem Vierteljahr die „Wundertüte“ eingeführt und seitdem nur gute Erfahrungen gemacht. Betriebsleiterin Daniela Uhrig: „Mindestens an jedem zweiten Tag wird eine Portion gerettet. Das ist doch gar nicht schlecht.“ Zumal das Thema „Too Good To Go“ im Raum Landshut kaum verbreitet sei. Neben dem „Tante Frieda“ machen derzeit nur der real-Markt, der basic Bio-Supermarkt sowie ein Wok-Restaurant in Ergolding an der „Rettungsaktion“ mit.

Daniela Uhrig hofft aber auf die hiesigen Gastronomen: „Es wäre natürlich schön, wenn sich viele weitere Lokale, Geschäfte oder auch Bäcker beteiligen würden. So könnten wir noch viel mehr Essen retten – und jede Menge Abfall und Verschwendung vermeiden.“

Landshut