Rührende TV-Premiere auf ARD
Eine großartige Hommage aus Landshut an Hannelore Elsner

06.06.2019 | Stand 13.09.2023, 3:25 Uhr
−Foto: Foto: ARD Degeto/Jürgen Olzcyk

Amüsante, herzerfrischende Komödie“, steht in der Beschreibung des Films „Club der einsamen Herzen“, der am kommenden Samstag um 20.15 Uhr zur besten Sendezeit in der ARD gezeigt wird. Mittlerweile ist klar, dass der Streifen etwas ganz Besonderes ist. Nicht etwa, weil er in Landshut spielt, die Regisseurin und Autorin Christine Hartmann aus der niederbayerischen Bezirkshauptstadt stammt und der Streifen zu einem großen Teil in ihrem Geburtsort gedreht wurde. Es ist eine der letzten großen Produktionen der vor kurzem verstorbenen deutschen Schauspielerin Hannelore Elsner.

LANDSHUT Was während der Dreharbeiten vom 24. Juli bis 24. August 2018 wohl nicht einmal ihre Schauspielkolleginnen Jutta Speidel und Uschi Glas wussten, schon damals war Hannelore Elsner, die am 21. April 2019 einem Krebsleiden erlag, todkrank.

„Der Film ist deshalb nachträglich zu einer rührenden Hommage an eine großartige Schauspielerin geworden“, sagt Oberbürgermeister Alexander Putz. Er hat den Streifen am Samstag vorab auf der „Friends- and Familiy-Premiere“ in München sehen dürfen und war begeistert. Durch den für ihre Fans tragischen und überraschenden Tod der Schauspielerin sei die Komödie ganz besonders berührend und gehe ans Herz, so der Landshuter Oberbürgermeister. Bei der Vorpremiere wäre vielen Zuschauern die Tränen gekommen und hätten ihre Taschentücher ziehen müssen.

In dem Film, der nicht nur zu einem großen Teil in Landshut gedreht wurde, sondern dessen Handlung auch hier angesiedelt ist, geht es um drei betagte Freundinnen, die sich im Laufe ihres Lebens auseinandergelebt haben.

Im Alter finden sie wieder zusammen, und beschließen, einen Jugendtraum zu verwirklichen. Sie wollen in Landshut in einem Gebäude am Dreifaltigkeitsplatz, das ebenfalls scheinbar schon die besten Zeiten hinter sich hat, ein Tanzcafé eröffnen. Fast schon Ironie des Schicksals: Als Kulisse hatte sich das Filmteam den Moserbräu ausgesucht, ohne dessen Vorgeschichte zu kennen, die perfekt zu diesem Film passt. Jahrelang war um den Erhalt des Gebäudes in einer Heftigkeit gestritten worden, dass selbst überregionale Medien darüber berichtet hatten. Letztlich wurde es vor dem Abriss gerettet.

Hannelore Elsner spielt in dem feinfühligen Streifen die weltoffene Kiki Kröschl, die, total abgebrannt, in den beschaulichen Kleinstadt-Trott ihrer einstmals besten Freundinnen Maria Brenner (Uschi Glas) und Helga Kreitmann (Jutta Speidel) platzt und deren Leben gründlich durcheinanderwirbelt.

Langsam freunden sich die drei Frauen wieder an, und Kiki lässt den längst vergessenen Lebenstraum vom Tanzcafé wieder aufleben. Gemeinsam finden die drei Frauen in den besten Jahren so ihren Glauben an die Liebe zurück. „Es ist ein wirklich schöner, netter und berührender Film über das Altwerden“, so Landshuts Oberbürgermeister Alexander Putz. Auch wenn in dem Streifen Landshut an einer Stelle etwas uncharmant als „Kaff“ tituliert wird.

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