Tierischer Rechtsstreit
Postbote überfährt Streuner und ist sauer auf die Justiz

10.04.2019 | Stand 13.09.2023, 0:11 Uhr
Alexander Schmid
−Foto: Foto: Schmid

In den letzten Monaten vor seiner Pensionierung überfährt Postbote Alois Straßer aus Landshut einen frei laufenden Hund. Das Verfahren gegen ihn wegen eines Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz wird eingestellt. Vier Monate später ermitteln die Behörden wieder. Jetzt soll Straßer auf einmal 800 Euro zahlen, weil er Unfallflucht begangen haben soll. Der 66-Jährige ist mächtig sauer.

LANDSHUT Im Osten von Landshut kennt so ziemlich jeder Josef Straßer (66). Kein Wunder: Über 30 Jahre hat der beliebte Briefträger den Menschen dort Tag für Tag die Post gebracht. Jetzt wurde der mittlerweile pensionierte Postbote von der Justiz verurteilt. In den letzten Monaten im Amt soll er im Dienst einen Hund getötet und dann Fahrerflucht begangen haben. Über 800 Euro soll Straßer deshalb blechen. „Das ist Irrsinn“, sagt er und wird wütend. Die Sache war offiziell eigentlich schon eingestellt worden. Doch die Landshuter Justiz griff den Fall Monate später wieder auf.

Der Vorfall ereignete sich am 14. Mai 2018 kurz hinter der Stadtgrenze von Landshut. Wie seit mehr als drei Jahrzehnten bringt Straßer auch an diesem Tag die Post zu zwei Bauernhöfen. Auf einem der Höfe leben zwei Hunde, die bei der Post gefürchtet sind. Einer der beiden Hunde jagt seinen gelben Post-Bus. Am Waldrand passiert es dann: Der Hund kommt unter die Räder. „Es hat plötzlich gerummst“, erinnert sich Straßer. Er fährt zu der Hundebesitzerin und gesteht den Unfall ein, wie er erzählt. Die wütende Frau, die der 66-Jährige seit Jahren gut kennt, habe eine Entschädigung gefordert. Doch die Post zahlt nichts.

Wie es in dem kuriosen Fall weitergegangen ist, was die Anwältin der Hundebesitzerin und die Staatsanwaltschaft sagen, lesen Sie in unserem E-Paper.

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