Ansturm auf Frontenhausener Bäckerei
Christophs „Goaßmaß-Krapfen“ gehen weg wie warme Semmeln!

13.02.2019 | Stand 03.08.2023, 5:27 Uhr
−Foto: Foto: Schleich

Dass über seine Krapfen einmal Medien aus ganz Deutschland berichten würden, daran hätte Christoph Schleich bis vor zwei Wochen wohl selbst nicht gedacht. Doch genau das ist jetzt passiert. Seine außergewöhnliche Kreation vom „Goaßmaß-Krapfen“ und ein Facebook-Posting von Kabarettist Hannes Ringlstetter, der ein Bild der Leckerei auf seinem Account veröffentlicht hatte, hat den Frontenhausener Bäcker quasi über Nacht zu einer Berühmtheit gemacht.

FRONTENHAUSEN Nach dem Leberkas-Krapfen eines Miesbacher Bäckermeisters beweist nun also auch ein Frontenhausener Kreativität, wenn es um das Lieblingsgebäck bayerischer Faschings-Fans geht. Auf die Idee hätten ihn einst seine Spezln gebracht, als beim Weggehen mal wieder die ein oder andere Goaßmaß – kurze Erklärung für alle „Zuagroastn“: eine „Goaßmaß“ besteht aus jeweils einem halben Liter dunklem Bier und Cola und wird mit einem Schuss Kirschlikör „verfeinert“ – bestellt wurde, so der 20-Jährige.

Zwei Jahre lang habe er daraufhin an der perfekten Rezeptur gearbeitet. Und die sieht so aus: Man nehme einen normalen Krapfen, schneide ihn in zwei Hälften, tränke diese in eine „Goaßmaß“, bestreiche den unteren Deckel mit einer eigens kreierten Kirschmarmelade-Kirschlikör-Sahnemischung, setze den oberen Deckel darauf und garniere das Ganze mit einer Kirschlikör-Glasur. Fertig ist der „Goaßmaß“-Krapfen, der mittlerweile zum kulinarischen Faschings-Hit avanciert ist. Und das sogar weit über die Landkreis-Grenzen hinaus.

„Erst am Sonntag waren Kunden bei uns in der Bäckerei, die sind extra aus Schrobenhausen gekommen, um sich fünf ,Goaßmaß-Krapfen‘ zu kaufen“, erzählt Christoph Schleich, der seinen Erfolg scheinbar selbst immer noch nicht so recht glauben kann.

Denn mit so einem Ansturm hätte der 20-Jährige, der gerade noch eine Konditorlehre macht, nie im Leben gerechnet, wie er auf Nachfrage des Isar-Wochenblatts zugibt. „Das war eher ein Spaß. Aber als am ersten Verkaufstag die 200 Krapfen innerhalb von zwei Stunden verkauft waren, war uns klar, dass wir nachlegen müssen. Denn wie uns mittlerweile viele Kunden gesagt haben, schmecken die Krapfen auch denjenigen, die eine normale ,Goaßmaß‘ eher weniger mögen.“

Kein Wunder also, dass mittlerweile in der Schleich‘schen Backstube 1.000 „Goaßmaß-Krapfen“ produziert werden. Und das täglich! Dementsprechend zu geht es dann natürlich auch an der Ladentheke. „Eine Verkäuferin hat schon gescherzt, dass sie kündigt und erst nach Fasching wieder kommt, wenn der ganze Trubel vorbei ist“, schmunzelt der 20-Jährige.

Christoph Schleich hat den außergewöhnlichen Krapfen kreiert. −Foto: Schleich

Wer übrigens meint, dass Christoph Schleich mit dem „Goaßmaß-Krapfen“ schon all sein kreatives Pulver verschossen hat, der dürfte sich täuschen. Nach Fasching will er an neuen Kombination von Kultgetränken in Verbindung mit Krapfen tüfteln. Schließlich sollen Faschings-Fans ja auch im nächsten Jahr wieder in der Bäckerei Schleich auf ihre kulinarischen Kosten kommen!

Dingolfing-Landau