Am Untersberg total verheddert
Zwei Jäger retten wehrhaften Gamsbock aus Weidezaun

14.08.2018 | Stand 31.07.2023, 5:05 Uhr
−Foto: n/a

Mit Herz und Verstand befreiten zwei Berufsjäger der Bayerischen Staatsforsten kürzlich einen Gamsbock, der sich an der Toni Lenz Hütte am Untersberg in einem Weidezaun verfangen hatte.

MARKTSCHELLENBERG. Die Wirtin der Toni Lenz Hütte entdeckte morgens das sich wohl beim Äsen in einem Zaun aus Kunststoff-Metallgeflecht verfangene Tier. Offensichtlich hatte sich der kräftige Gamsbock bei seinen Befreiungsversuchen immer stärker in dem Weidezaungeflecht verheddert. Nach dem ersten Befreiungsversuch durch den Wirt, flüchtete der panische Gamsbock mit einem Teil des Zaunes. Doch nicht weit von der Toni Lenz Hütte verfing sich der Zaun im Latschengestrüpp unauflöslich. Unterdessen rief die Wirtin den zuständigen Berufsjäger der Bayerischen Staatsforsten Andreas Pfnür zur Hilfe. Auch die Polizei wurde alarmiert.

Im Bewusstsein, welche Kräfte ein gefangener Gamsbock entfalten kann, bat Andeas Pfnür seinen Kollegen Max Schmid und dessen Jagdkammeraden Christoph Strobl ihn bei der Rettungsaktion zu unterstützen. Mit einer Decke bewaffnet versuchten die drei Jäger dem Gamsbock die Sicht zu nehmen, um ihn zu beruhigen.

Erst als das Haupt verdeckt und der zappelnde Gamsbock zu Boden gerungen war, konnten die Berufsjäger das Zaungeflecht Stück für Stück auftrennen. Unter staunenden Blicken einer inzwischen vollbesetzten Gastterrasse konnte der wehrhafte, 11-jährige Gamsbock nach einer etwa fünf minütigen Operation befreit werden.

Frohen Mutes suchte der „Toni“ getaufte Gamsbock sofort das Weite. Die Wirtin zeigte ihre Dankbarkeit, indem die Gamsretter im Kreis von lobenden Gästen zu kühlen Getränken eingeladen wurden. „An dieser Tat zeigt sich erneut, was für prächtige Berufsjäger bei den Bayerischen Staatsforsten arbeiten“ schwärmt auch Dr. Daniel Müller, BaySF-Forstbetriebsleiter in Berchtesgaden, über die gelungene Rettungsaktion.

BaySF-Berufsjäger Andreas Pfnür (hinten) und Max Schmid (vorne) durchtrennen das tückische Weidezaungeflecht. −Foto: bay. Staatsforsten

Berchtesgadener Land