Ein Mann erwürgte seine pflegebedürftige Frau im Schlaf, weil er mit der Pflege überfordert war. Ein Urteil wird im Dezember erwartet.
SCHWANDORF Nach 35 gemeinsamen Ehejahren erwürgte Franz K. (59) seine Ehefrau (65) im Schlaf. Sein Motiv: Nachdem sie durch zwei Hirn-Infarkte zum Pflegefall wurde, wuchs ihm die Verantwortung über den Kopf.
Weitere Schicksalsschläge ließen nicht lange auf sich warten: Die Doppelhaushälfte, in denen sie wohnten, wurde wegen Eigenbedarf gekündigt. „Kein Vermieter wollte uns nehmen, wenn ich die Behinderung meiner Frau erwähnte. Ich dachte an Obdachlosigkeit.“ Außerdem erfuhr Franz K., dass er wegen seiner kaputten Schulter wieder ins Krankenhaus müsse. Seine Frau hätte er demnach zurücklassen müssen.
„Die Vorstellung, dass meine Frau allein sein würde, war mir unerträglich.“ Sie habe sich die Zehennägel blutig geschnitten, habe nur apathisch auf der Couch gelegen, die Urinflecken überall im Haus gar nicht mehr wahrgenommen. Aus tiefster Verzweiflung hätte er laut der Bild daher beschlossen, ihrem kläglichen Leben ein Ende zu bereiten.
Am Morgen nach der Tat soll er versucht haben, sich mit den Herztabletten seiner Frau und Rotwein umzubringen. Als das nicht klappte, rief er die Polizei an. Seitdem sitzt er in U-Haft. Ein Urteil soll im Dezember gefällt werden.
Altötting