Umweltministerin stellt 5-Punkte-Plan vor
Plastikgeschirr soll weg

26.11.2018 | Stand 31.07.2023, 17:50 Uhr
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Die Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) will mittels eines 5-Punkte-Plans Plastikmüll künftig reduzieren. Ein europaweites Verbot überflüssiger Verpackungen soll noch in diesem Jahr beschlossen werden.

Heute wurde der 5-Punkte-Plan der Bundesumweltministerin Schulze vorgestellt, der Maßnahmen für weniger Plastik und mehr Recycling beinhaltet:

1. Überflüssiges Plastik vermeiden:

Auf nationaler Ebene setzt die Ministerin auf eine freiwillige Selbstverpflichtung des Handels - vergleichbar mit der Vereinbarung zu Plastiktüten, die nach zwei Jahren zu einem Rückgang des Verbrauchs um zwei Drittel geführt habe. Das Verbot von Plastikgeschirr, Strohhalme und Wattestäbchen will sie 2019 in deutsches Recht umsetzen.

2. Verwendung recycalbarer Materialien:

Lizenzentgelte an die Mülltrennungssysteme sollen künftig niedriger ausfallen, wenn recyceltes Material verwendet wird. Produkte sollen demnach so gebaut werden, dass man sie leicht reparieren oder recyceln kann.

3. Recycling stärken:

Die Recyclingquoten für Kunststoffverpackungen sollen erhöht werden: 2019 von derzeit 36 Prozent auf 58,5 Prozent sowie 2022 auf 63 Prozent, wie im Verpackungsgesetz beschlossen.

4. Vermeidung von Plastik im Kompost:

Beim Kompostmüll solle es strengere Anforderungen geben, um Plastik im Kompost zu vermeiden.

5. Kampf gegen den Meeresmüll:

Neue Technologien gegen den Meeresmüll sollen mit ingesamt 50 Millionen Euro gefördert werden. So kann beispielsweise Mikroplastik, das sich in Duschgels oder Peelings befindet, nicht aus dem Abwasser gefiltert werden. Meerestiere essen diese Partikel und landen womöglich auf unserem Tisch.

Schulze betonte: „Wir produzieren in unserer Konsum- und Wegwerfgesellschaft bislang viel zu viel Plastik. Ich will, dass wir Lösungen exportieren: technische Lösungen fürs Sammeln und Recyceln, aber auch Alltagslösungen für ein Leben mit weniger überflüssigem Plastik.“

Altötting