10. Weltmeisterschaft im Steine legen
Neuöttingerin bei der Rummikub-WM in Jerusalem

08.11.2018 | Stand 04.08.2023, 0:33 Uhr
−Foto: Foto: Christa Latta

Claudia Hann ist schon Online-Weltmeisterin, in Israel geht´s an die echten Plastiksteine

NEUÖTTING/JERUSALEM. Was man nicht alles erfährt, wenn man die Leute einfach „mal blöd“ frägt. Claudia Hann, ihres Zeichens Mitorganisatorin der Neuöttinger Adventstombola von WINN, erzählt beim Tombolatermin, dass sie am nächsten Tag verreisen wird. Als neugieriger Mensch und Journalistin hakt man natürlich nach, ob es denn in Urlaub geht.

Da druckst die Neuöttingerin ein bissl herum, strahlt schließlich von Ohr zu Ohr und packt aus: „Ich fliege nach Jerusalem zur Rummikub-Weltmeisterschaft!“

Hä, Rummikub? Noch nie davon gehört. Was ist das denn? „Es ist so ähnlich wie das Kartenspiel Rommé“, erklärt sie. Allerdings wird nicht mit Karten, sondern mit Spielsteinen gespielt. Zwei bis vier Spieler können mitmachen, jeder schirmt seine Holz- oder Plastiksteine hinter einem Brettchen ab, bis er alles Nötige beisammen hat. 1980 war „Rummikub“ sogar „Spiel des Jahres“.

Wie ist die Neuöttingerin nun zur Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Jerusalem gekommen? „Ich spiele Rummikub mit Leidenschaft und habe bei der Online-Weltmeisterschaft mitgemacht.“ Und stolz fügt sie hinzu: „Ich habe gewonnen – unter über 40.000 weiteren Spielern!“

Mit ihrem Titel vertritt sie am Wochenende von 9. bis 12. November die Online-Fraktion von Rummikub in Jerusalem. Im Wettbewerb treten 33 Spieler aus aller Herren Länder gegeneinander an. Jeder Spielzug muss innerhalb von 40 Sekunden beendet sein – ein Zeitdruck, der die Neuöttingerin schon etwas nervös macht.

Einmal hatte Claudia Hann schon an der Qualifikation für die WM in Berlin teilgenommen: „Aber damals bin ich tatsächlich in Urlaub nach New York geflogen und so verrückt, dass ich in meinem Hotel in den USA Rummikub spiele, bin ich dann doch nicht.“

Die jetzt 10. Weltmeisterschaft im Rummikub steht unter dem Titel „Rummikub goes home“. Denn das Spiel wurde in den 1940ern von Ephraim Hertzano in Palästina – dorthin war er mit seiner Familie vor den Nazis geflohen – erfunden. Es entwickelte sich schnell zum Hit und erreichte schließlich auch Amerika und den Rest der Welt. Nach Scrabble und Domino ist es das drittbest verkaufte Spiel aller Zeiten.

Wie Claudia Hann bei der Weltmeisterschaft abgeschnitten hat? Wir werden wieder neugierig nachfragen und berichten.

Altötting