Michael Patrick Kelly holt seine Hits aus der Tasche und der Beifall ist grenzenlos
BURGHAUSEN. „Paddy“ Kelly, der Drittjüngste aus der einstigen irischen Kleidersammlungsbrigade, nennt sich inzwischen Michael Patrick und war schon immer der Liebling der Frauen. Kein Wunder, dass das 3.400 Köpfe zählende Publikum bei seinem Konzert auf der Burghauser Burg überwiegend dem weiblichen Geschlecht angehörte.
Schon zwei Stunden vor dem Auftritt herrschte im Nahbereich vor der Bühne auf dem Waffenplatz dichtestes Gedränge. Einheimische waren deutlich in der Unterzahl. Wie Martin Hinterwinkler vom Ordnungsamt und Heinz Donner von der Burgverwaltung übereinstimmend berichteten, kam der Großteil aus einer Umgebung von bis zu 100 Kilometern.
Die oberbayerischen Brüder Matti und Jakob Bruckner eröffnen den Konzertabend, wie sie es auch schon bei Adel Tawil, Peter Cornelius oder Christina Stürmer gemacht haben, gewohnt solide mit Songs aus der eigenen Feder.
Das Publikum wartet aber natürlich auf Kelly. Der macht derweil noch ein paar Erinnerungsfotos vor dem Tor zur Hauptburg. Als er nach einem kurzen Intro auf der Bühne erscheint, ist der Jubel groß. Die Fans sind schon zufrieden, wenn sie ihn sehen, wenn er dann auch noch seine Hits aus der Tasche holt, ist der Beifall grenzenlos.
Nur bei seinen teils esoterisch anmutenden Moderationen zwischendurch rümpfen selbst eingefleischte Fans die Nase. „Das könnte er sich sparen“, kommentiert eine junge Frau in der ersten Reihe Kellys Werbung für einen privaten Radiosender und den Hinweis, dass das Publikum an diesem Abend König sei, weil es den Eintritt bezahlt habe.
Bei seinem ersten Auftritt in Burghausen vor knapp 30 Jahren hatte übrigens noch niemand Eintritt bezahlt. Damals war die komplette Kelly-Family auf dem Berliner Platz aufgetreten, mit einem Lkw als Bühne, wie sich etliche Konzertbesucher auf der Burg erinnerten. Viele - aber längst nicht alle - wünschen sich, dass es bis zu seinem nächsten Konzert in Burghausen nicht noch einmal so lange dauert.
So geht der Burghauser Konzertsommer weiter: Am 14. August wird Rockröhre Anastacia auf dem Waffenplatz begeisern. Teenie-Schwarm Wincent Weiss singt am 15. August. Multiinstrumentalist Herbert Pixner und Band machen am 16. August das Festivalgelände zu ihrer Bühne. Zum Finale am 17. August erklingt Carl Orffs monumentale „Carmina Burana“, gesungen vom „euregio oratorienchor“.
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