Lebensretter
Sabine und Franz haben einen Teil von sich gegeben

17.06.2018 | Stand 04.08.2023, 5:40 Uhr
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Als Gesunder ins Krankenhaus, damit andere weiterleben? Diese zwei Menschen haben es getan

ALTÖTTING/MÜHLDORF. Zwei Menschen können (hoffentlich) weiterleben, weil Sabine Eisbrenner (27) aus Unterneukirchen und Franz Mannseicher (22) aus Garching einen Teil von sich gegeben haben. Die beiden haben unabhängig voneinander Ende Mai 2018 ihre Stammzellen gespendet. Die Spende selbst bezeichnen die medizinische Assistentin und der Alzchem-Schichtführer übereinstimmend als „nicht schlimm“. Es sei wie bei einer Blutwäsche gewesen. „Du liegst vier bis fünf Stunden im Krankenbett und vertreibst Dir die Zeit mit lesen, Musik hören oder Filmgucken“, erklärt Sabine. Leicht unangenehm seien die Mobilisierungsspritzen gewesen, die sich beide vor der Entnahme verabreichen mussten. „Das sind so kleine Spritzen, ähnlich wie Thrombosespritzen, die man sich selbst in den Bauch gibt“, so Franz.

Nach der ersten Spritze, die etwas Überwindung gekostet habe, seien die anderen aber nicht mehr so schlimm gewesen.

Diese Hormonspritzen sind dazu da, die Produktion von Stammzellen anzuregen. Diese werden dann aus dem Blut herausgewaschen.

Wie sie in der Entnahmeklinik in Nürnberg behandelt worden sind, das fanden beide Spender toll. Sie seien umfassend aufgeklärt und bestens umsorgt worden.

Das Schönste aber ist das Gefühl, einem Menschen möglicherweise das Leben retten zu können.

Zwei Kinder haben eine Chance aufs Überleben

„Mein Stammzellenempfänger ist ein Mädchen im Alter von zehn bis 13 Jahren“, weiß Sabine. „Das Gefühl ist unbeschreiblich. Ich bin richtig stolz auf mich.“

Sabine Eisbrenner bedauert aber, dass sie das Mädchen, dessen Leben mit ihren Stammzellen gerettet werden soll, nie kennenlernen wird. Das vermutlich an Leukämie erkrankte Kind lebt in Belgien und dort ist ein Treffen zwischen Spender und Empfänger nicht möglich.

Anders bei Franz Mannseicher: Sein Empfänger, ein zehnjähriger Junge, wohnt irgendwo in Deutschland.

„Wenn die Stammzellentransplantation erfolgreich war, dann können wir erst schriftlich Kontakt zueinander aufnehmen und nach einer gewissen Zeit können wir uns kennenleren.“ Darauf freut sich der Garchinger jetzt schon. Auch er ist richtig froh und stolz, als Spender tätig gewesen zu sein.

Den beiden Kinder, die vielleicht durch das Engagement von Sabine und Franz weiterleben können, drücken natürlich alle fest die Daumen.

Wer selbst einmal Lebensretter werden möchte, sollte sich typisieren lassen. Weitere Infos dazu bei www.dkms.de

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