Nach Amok-Alarm an einer Grundschule
Eltern beklagen mangelnde Arabisch-und Türkischkenntnisse der Polizei

07.06.2018 | Stand 29.07.2023, 14:07 Uhr
−Foto: n/a

Nach dem Amok-Alarm an einer Berliner Grundschule, kritisierten viele Eltern die mangelnden Arabisch-und Türkischkenntnisse der Beamten - obwohl diese mehrsprachige Durchsagen machten.

BERLIN Nach einem Amok-Alarm an einer Berliner Grundschule am Dienstagvormittag, rückte die Polizei mit einem Großaufgebot an und brachte die SchülerInnen in Sicherheit. Der Notruf ging von einem 17-Jährigen aus, der zwei bewaffnete Männer in die Schule reinlaufen gesehen haben soll - letztlich handelte es sich um einen Fehlalarm. “Es wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des Missbrauchs von Notrufen eröffnet“, sagte ein Behördensprecher am Mittwochmorgen.

Auch zahlreiche Eltern versammelten sich bei den Absperrungen und üben nun scharfe Kritik an den Beamten. Diese hätten nur unzureichend bzw. gar nicht mit ihnen auf Arabisch oder Türkisch kommuniziert.

Norbert Cioma, Chef der Gewerkschaft der Polizei, sagt Folgendes zu diesem Vorwurf: „Der Berliner Polizei vorzuwerfen, dass sie bei einer Gefährdungslage an einer Schule in der deutschen Hauptstadt nicht auf Türkisch oder Arabisch kommuniziert, ist eine bodenlose Frechheit. Ich glaube kaum, dass Polizisten bei einem derartigen Vorfall in Istanbul auf Deutsch, Spanisch oder Kiswahili informieren.“

Dabei ist die Polizei mit einem Lautsprecherwagen an der Schule vorbeigefahren und soll laut der Berliner Morgenpost Durchsagen auf Deutsch und Arabisch gemacht haben.

Doch auch das sorgte auf Social Media für Kritik, weil einige Nutzer der Meinung sind, dass Übersetzungen nicht notwendig seien. Das sieht die Berliner Polizei anders: „Wir leben schließlich in einer internationalen Stadt“, schrieb sie bei Facebook. Auch fremdsprachig zu kommunizieren, „gehört zu unserem multikulturellen Selbstverständnis“.

Altötting