Friedliches Nebeneinander
Überdimensionales Wespennest auf dem Dachboden entdeckt

12.03.2018 | Stand 13.09.2023, 6:24 Uhr
−Foto: n/a

Prachtbau aus fein geraspeltem Holz und Wespenspeichel - zu schön, um es einfach wegzuwerfen

BURGHAUSEN. Auch Wespen mögen es idyllisch: Ein anscheinend recht großes Volk hat sich für sein Nest den Dachboden der Familie Gregory in Naturparadies Unterhadermark bei Burghausen (Landkreis Altötting) ausgesucht. In einem besonders stillen Winkel unter dem Dach hatten sie die nötige Ruhe, um ein ausladendes und prächtiges Nest zu bauen. Die menschlichen Hausbewohner haben sie dabei nicht gestört.

Nur einmal haben die Insekten zugestochen

Das „in Ruhe lassen“ basierte auf Gegenseitigkeit. Auch Annemarie und Dr. Xaver Gregory wurden von den schwarz-gelb-gestreiften Insekten nicht geplagt. „Wir können nicht klagen“, so das Ehepaar. „Die Wespen haben den ganzen Sommer über Abstand gehalten.“

Nachdem Dr. Gregory auf seinem Dachboden das enorme Bauwerk entdeckt hatte, versuchte er, es zu fotografieren. Diesen ungebetenen Besuch quittierten die Wespen allerdings mit einem Angriff und ein paar Stichen. Da hatten sie schnell wieder ihre Ruhe.

Weil Wespen im Winter sterben und die Königin aus dem Nest auszieht, haben die Gregorys das Nest vom Dachboden geholt. Mit einem Messer wurde es vom Balken geschnitten und zur Aufbewahrung in einen Wäschekorb gelegt. Besser gesagt gestellt, denn es überragt den Korb um das Doppelte.

„Wie kunstvoll diese unzähligen fleißigen Insekten dieses Nest aus fein geraspeltem Holz und ihrem Speichel gebaut haben“, das Ehepaar ist tief beeindruckt von den Fähigkeiten der kleinen Baumeister. „Die Wände dieses Prachtbaus sind dünn und leicht wie Seidenpapier, aber trotzdem ist es stabil.“

Eben weil es so prächtig ist, wollen die Gregorys das Wespennest nicht einfach auf den Kompost werfen. Sie würden es gerne einer Schule zur Verfügung stellen. Wer Interesse an dem Nest hat, kann sich bei uns in der Wochenblatt-Redaktion melden.

Altötting