Zwei Mädchen totgefahren
Der Schock sitzt tief - die Trauer ist unendlich

25.02.2018 | Stand 26.07.2023, 8:56 Uhr
−Foto: Foto: tb21

Nach dem schrecklichen Unfalltod zweier 11-jähriger Mädchen ist deren Heimatort Reischach wie gelähmt vor Trauer

REISCHACH/LANDKREIS ALTÖTTING. Zwei hölzerne Kreuze, Kerzen, Stofftiere und Blumen erinnern an die beiden erloschenen Leben der 11-jährigen Mädchen, die am Freitag nach der Schule nicht mehr zu Mama und Papa heimkehren durften. Sie waren gerade aus dem Schulbus gestiegen und wollten die Straße überqueren, als sie vom Auto einer 30-Jährigen erfasst wurden (Wir berichteten). Der Aufprall der zierlichen Körper war so heftig, dass das schwere Auto wirkte, als wäre es gegen einen Baum gefahren. Die Hilfskräfte kämpften erbittert um das Leben der beiden Mädchen - vergebens. Sie starben im Krankenhaus an ihren schweren Verletzungen.

Das Auto, das die beiden Mädchen erfasst hat, wirkt, als sei es gegen einen Baum gefahren. −Foto: TimeBreak21

Mona und Eva, so hießen die beiden, waren lebenslustige Mädchen, bekannt und beliebt in ihrer Schule und im ganzen Ort. In einer kleinen Gemeinde wie Reischach, mit 2.600 Einwohnern, kennt man sich noch persönlich und deshalb ist der ganze Ort wie gelähmt. In den Sozialen Netzwerken schreiben sich die Menschen die Trauer von der Seele. „Es gibt nichts Schlimmeres auf der Welt, als seine eigenen Kinder begraben zu müssen.“ Ein Satz, der immer wieder fällt.

„Wir vermissen euch so unglaublich doll“, hat ein Kind auf eine Zeichnung geschrieben und an der Gedenkstelle an einem der Kreuze festgemacht. Reischachs Bürgermeister Alfred Stockner, der wegen des schrecklichen Unfalls seinen Urlaub unterbrochen haben soll, hat vor dem Rathaus Trauerbeflaggung angeordnet. Auch wurden alle Feste abgesagt, denn in diesen Tagen ist keinem zum Feiern zumute. Freunde und Klassenkameraden sitzen mit ihren Eltern zusammen, sprechen über das Unfassbare, weinen gemeinsam.

„Hoffentlich gibt es Menschen, die jetzt einfach für die Eltern da sind und sie schweigend in den Arm nehmen“, schreibt eine Wochenblatt-Leserin. „Denn mit Worten kann man den Schmerz dieser armen Leute nicht lindern.“

Altötting