„Familien sind wichtig“
Familienbeauftragte aus dem Landkreis Schwandorf tauschen Erfahrungen aus

22.05.2018 | Stand 29.07.2023, 11:24 Uhr
−Foto: n/a

Bereits zum achten Mal trafen sich die Familienbeauftragten, interessierte Bürgermeister und Mitarbeiter der Kommunen auf Einladung der Projektgruppe Familienfreundliche Kommune des Lokalen Bündnisses für Familien zum Informations- und Ideenaustausch. Das Lokale Bündnis startete vor acht Jahren das Projekt mit dem Ziel, möglichst viele Gemeinden des Landkreises anzuregen, Familienbeauftragte zu bestellen. Diese Idee ist angekommen. Mittlerweile haben 18 der 33 Gemeinden im Landkreis Familienbeauftragte bestellt.

LANDKREIS SCHWANDORF Erhard Sailer, Leiter der Projektgruppe, startete mit einer Fragerunde zu den Erfahrungen, Wünschen und Erwartungen der Familienbeauftragten. „Bei diesem Treffen geht es uns in erster Linie darum, den Familienbeauftragten und Interessierten Infos über mögliche Angebote und Beratungsmöglichkeiten des Landkreises zu geben und sich untereinander kennenzulernen“, so Erhard Sailer.

Die Bündniskoordinatorin Helga Forster präsentierte in ihrem Kurzvortrag die möglichen Aufgaben und Handlungsfelder, die Stellung der Familienbeauftragten in den Kommunen sowie die Rahmenbedingungen und Unterstützungsmöglichkeiten. Unter anderem wurden die Zusammenarbeit mit bereits bestehenden Einrichtungen, die Beschränkung auf wenige Projekte und eine gute Einführung durch Bürgermeister und Gremien als wichtige Faktoren für eine erfolgreiche Arbeit vor Ort genannt.

Die anschließend vorgestellten Ideen aus dem letzten Wettbewerb „Familienfreundliche Kommune“ zum großen Thema Willkommenskultur sind auf vielfältige Weise in verschiedenen Kommunen des Landkreises bereits realisiert worden und reichen vom Neubürgerempfang über eine „Storchenprämie“ und Baumpflanzaktionen bis hin zu speziellen Stadtführungen. Darüber hinaus wurden im Teilnehmerkreis weitere mögliche Aktionen diskutiert.

Wertschätzung in allen Lebensphasen

Als besonderer Aspekt wurde die Wertschätzung herausgestellt. Ein Bürger und speziell auch Neubürger, dem durch die Kommune und den Bürgermeister ein „Herzlich Willkommen“ signalisiert wird, fühlt sich nicht nur als neuer Einwohner „registriert“, sondern auch akzeptiert und in die Dorfgemeinschaft aufgenommen. Die erfahrene Wertschätzung kann die Bereitschaft auslösen oder verstärken, sich auch als neuer Bürger aktiv in die jeweilige Kommune einzubringen und sich zum Beispiel ehrenamtlich in einem Verein zu engagieren.

Aktionen für Neugeborene und Neuzugezogene können kreativ erweitert werden im Hinblick auf verschiedene Lebenssituationen, zum Beispiel beim Eintritt in den Kindergarten, für Abc-Schützen, wo es in Schwandorf einen kostenlosen Bibliotheksausweis in die Schultüte gibt, zum Schulabschluss oder Berufseinstieg, wo Hinweise auf Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten vor Ort denkbar sind. Zur Volljährigkeit gibt es in Wackersdorf einen USB-Stick. Auch Aktionen zur Hochzeit oder zum Renteneintritt sind möglich.

An bereits bestehende Strukturen sollte angeknüpft werden. Was durch einen Verein gut läuft, muss nicht ein Familienbeauftragter noch besser machen wollen. Idealvorstellung ist die harmonische Kooperation aller, nicht nur von Familienbeauftragten, Jugendbeauftragten und Seniorenbeauftragten.

„Man kann so viel machen ohne große Kosten, nur mit etwas Freundlichkeit und der Zeit, die ich dem anderen schenke“, so eine der Teilnehmerin, die viele Anregungen mit nach Hause nehmen konnte. Ein weiterer wichtiger Aspekt der Veranstaltung war der gegenseitige Informations- und Erfahrungsaustausch, der zukünftig sowohl durch die Vernetzung der Teilnehmer untereinander als auch durch weitere Informationsveranstaltungen fortgesetzt werden soll.

„Klar wurde, dass ein Familienbeauftragter nicht alles wissen muss und kann, er aber wissen sollte, wo man sich weiter informieren kann“, so eine Teilnehmerstimme. Viele Informationen rund um Beratungsstellen, finanzielle Förderungen und Einrichtungen des Landkreises sind in der Homepage des Landkreises unter „Familie, Soziales und Gesundheit“ zu finden. „Familien sind wichtig. Die Bestellung eines Familienbeauftragten oder auch die Einsetzung eines Familienbeirats signalisiert dies auch nach außen und kann neben dem Imagegewinn für die Gemeinde auch einen Gewinn für alle Bürgerinnen und Bürger bringen“, so das einhellige Fazit.

Schwandorf