Rückblick
„Das Jahr, das anders war“ – digitaler „Dies academicus“ an der OTH Regensburg

04.12.2020 | Stand 21.07.2023, 2:35 Uhr
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„Ich möchte Sie alle ermuntern, die Herausforderungen, die uns in nächster Zukunft erwarten, mit Mut, Schwung, Beharrlichkeit aber auch mit der gebotenen Vorsicht weiter gemeinsam anzugehen“. Mit diesen Worten schloss Prof. Dr. Wolfgang Baier, Präsident der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH Regensburg), seinen Jahresrückblick beim „Dies academicus 2020“, der in diesem Jahr digital stattfand.

Regensburg. Bernd Sibler, bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, lobte in seiner Grußbotschaft den Innovationsgeist und den Tatendrang der Hochschule. Er sei überzeugt, dass diese Erfolgsgeschichte auch in den nächsten Jahren weitergehen werde: „Ich bin schon gespannt, welche großartigen Projekte ‚made in Regensburg‘ wir im kommenden Jahr bestaunen dürfen“, sagte Sibler. Mit der Hightech Agenda Bayern, der Schaffung neuer Stellen oder der geplanten Hochschulrechtsnovelle, durch die ein qualitätsgesichertes Promotionsrecht für forschungsstarke Bereiche gewährleistet werden soll, sei die OTH Regensburg bestens gewappnet, um ihre Vorreiterrolle in Ostbayern zu festigen, so Sibler.

Dr. Georg Haber, Hochschulratsvorsitzender und Präsident der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz, lobte in seinem Grußwort ebenfalls die Innovationsfähigkeit der OTH Regensburg. Es sei ihm eine Freude, die Entwicklung der Hochschule im Hochschulrat kritisch und konstruktiv begleiten zu können. Zugleich erlebe er „die vielfältigen und lebendigen Wechselbeziehungen der OTH Regensburg zu den Unternehmen, Einrichtungen und Kommunen in ganz Ostbayern, sowohl im Bereich der Lehre als auch in der angewandten Forschung und Weiterbildung.“ Somit sei die OTH Regensburg ein integraler und unverzichtbarer Bestandteil der Region.

Jahresrückblick des Präsidenten

„Das Jahr, das anders war“ dieser Titel des diesjährigen Regensburger Almanach beschreibe auch das akademische Jahr an der OTH Regensburg ausgesprochen gut, bemerkte Prof. Baier in seinem Jahresrückblick. Aber gerade weil das zu Ende gehende Jahr stark von der COVID-19-Pandemie dominiert wurde, seien es die Erfolge in Lehre, Forschung und Transfer, auf die man dieses Jahr besonders stolz sein könne. Dazu zählten beispielsweise die Förderbescheide zu Beginn des Jahres über 3,3 Millionen Euro für Forschungsprojekte aus den Bereichen „robotergestützte Pflege“, „Medizintechnik“ und „Materialwissenschaften“. Zudem zeige die Vielzahl renommierter Preise für Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler die Forschungsstärke der OTH Regensburg.

Besonders hob er die Hightech Agenda Bayern − ein Investitionsprogramm des Freistaats Bayern im Bereich der Informatik, der Künstlichen Intelligenz (KI) und der angewandten Forschung – hervor. Die OTH Regensburg erhielt in diesem Zuge mehr als 80 Stellen; darunter solche, die explizit für die Forschung bestimmt seien. „Dies ist ein absolutes Novum für unsere Hochschulart“, betonte der Präsident. Drei KI-Professuren, die im bayernweiten, hochkompetitiven KI-Wettbewerb erfolgreich hinzugewonnen werden konnten, seien ebenfalls Teil dieses Pakets. „Diese in die Zukunft gerichteten Weichenstellungen bedeuten einen Quantensprung für die Forschung an unserer Hochschule“, sagte Prof. Baier. Das „Regensburg Center for Artificial Intelligence“ (RCAI) bündle die fakultätsübergreifenden Kompetenzen der OTH Regensburg und orientiere sich an internationalen Entwicklungen ebenso wie an den regionalen Bedarfen.

Neben der Forschung verwies Prof. Baier auch auf die in die Zukunft gerichtete und innovative Lehre, die sich beispielsweise durch den Ausbau der „Regensburg School of Digital Sciences“ oder durch die Einführung neuer Studiengänge wie Intelligent Systems Engineering sowie Künstliche Intelligenz und Data Science zeige.

Die Leistungen der OTH Regensburg in Forschung und Lehre zeigten sich auch überregional: Im diesjährigen Ranking des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) erhielten alle drei untersuchten Fächer – Betriebswirtschaft, Soziale Arbeit und Wirtschaftsinformatik – hervorragende Bewertungen. Exzellenz zeige sich außerdem an der Zahl an Stipendiatinnen und Stipendiaten: Die Studienstiftung des deutschen Volkes unterstützte in diesem Jahr 20 Studierende; die OTH Regensburg ist damit bayernweit die Nummer eins unter den Hochschulen für angewandte Wissenschaften; bundesweit liegt sie auf dem sechsten Platz.

So sei das akademische Jahr 2020 für die Hochschule überaus positiv verlaufen, auch wenn das Arbeiten unter Corona-Bedingungen zweifelsohne die größte Herausforderung war, resümierte der Präsident. „Wir sind sehr stolz, dass wir es innerhalb weniger Wochen geschafft hatten, fast unser komplettes Lehrangebot auf digital gestützte Lehrformate umzustellen und unseren Studierenden tatsächlich ein vollwertiges Semester einschließlich der dazugehörigen Prüfungen anbieten zu können“, sagte Prof. Baier und bedankte sich besonders bei allen Hochschulangehörigen für diese Leistung.

Grußworte der Studierendenvertretung und des Kanzlers

Regina Griesbeck und Viktor Weingardt, Mitglieder der Studierendenvertretung, blickten ebenfalls per Videobotschaft auf dieses außergewöhnliche Studienjahr mit neuen virtuellen Lehr- und Lernformaten zurück. Wie engagiert Studierende und Dozierende dabei zusammengearbeitet haben, merke man beispielsweise an den insgesamt 161 Nominierungen von 75 Dozierenden für den Preis für herausragende Lehre, den die Studierendenvertretung zusammen mit dem Verein der Freunde der OTH Regensburg e.V. dieses Jahr zum ersten Mal vergeben habe, sagte Weingardt. „Mit Hilfe des Vereins der Freunde der OTH Regensburg konnten wir vielen Studierenden kostenfreie Rechner ermöglichen“, ergänzte Griesbeck. Ein besonderes Highlight sei der Preis für studentisches Engagement gewesen, den die Studierendenvertretung vom Verein der Freunde verliehen bekam.

Peter Endres, Kanzler der OTH Regensburg, bedankte sich in seinem Schlusswort bei Wissenschaftsminister Bernd Sibler, dem Hochschulratsvorsitzendem Dr. Georg Haber und der Studierendenvertretung Regina Griesbeck und Viktor Weingardt für ihre Grußworte. Sein besonderer Dank galt außerdem den Stiftungen, die durch ihre Preise und Auszeichnungen einen wichtigen Beitrag dazu leisteten, besonderes Engagement symbolisch und finanziell zu würdigen: „In einer Zeit, in der es sehr schwer ist, Studentenjobs zu finden und in der man nach einem erfolgreichen Studium auf einen zum Teil problematischen Arbeitsmarkt trifft, tut es besonders gut, eine Unterstützung zu erhalten“, sagte Endres.

Er gratulierte den Preisträgerinnen und Preisträgern sowie Helmut Matschi, Vorstandsmitglied der Continental AG, der dieses Jahr zum Ehrensenator der OTH Regensburg ernannt wurde. Zum Schluss dankte er den Hochschulangehörigen für ihren Einsatz und blickte zuversichtlich auf das Jahr 2021 – ein besonderes Jahr für die OTH Regensburg, in dem sie ihr 50-jähriges Jubiläum begehen wird.

Stiftungen verleihen 29 Preise in Höhe von insgesamt 48.500 Euro

Im Rahmen des „Dies academicus“ verliehen fünf Stiftungen Preise an herausragende Studierende, Absolventinnen und Absolventen und eine Professorin. Die Otto Helmut und Alice Eckl-Stiftung verlieh Preise in Höhe von insgesamt 22.000 Euro. Die Förderung eines Auslandsaufenthalts erhielten Laura Gruschwitz, Vera Schmid, Victoria Schmusch und Thomas Wenzl. Lucas Sabisch, Andrea Macht und Monika Vogl wurden mit dem Alice-Eckl-Pflegepreis ausgezeichnet. Die Stiftung zur Förderung der Hochschule Regensburg verleiht jährlich jeweils einen Preis für eine herausragende Bachelor- und eine herausragende Masterarbeit. Dieses Jahr wurden Masterabsolvent Leon Schumm und Bachelorabsolventin Hanna Schowalter ausgezeichnet. Zudem prämierte die Stiftung die Promotionen von Dr. Roland Gömmel, Dr. Matthias Haslbeck und Dr. Christian Prommesberger. Den Preis für gute Lehre erhielt Prof. Dr. Katherine Gürtler, Professorin für Interkulturelle Kommunikation und Englisch an der Fakultät Angewandte Natur- und Kulturwissenschaften. Insgesamt vergab die Stiftung Preise in Höhe von 15.000 Euro.

Die Christa-Lindner-Stiftung, die hervorragende Abschlussarbeiten von Studierenden der Wirtschaftswissenschaften, der Wirtschaftsinformatik und International Relations and Management fördert, vergab elf Preise in Höhe von insgesamt 5.500 Euro an folgende Absolventinnen und Absolventen: Julia Dirnberger, Lisa Gaul, Lisa Heidenwag, Sophie Heitzer, Lea Markievicz, Barbara Meyer, Alina Reher, Marlene Scheibenzuber, Yannik Schneider, Jessica Teichmann und Sarah Valerie Wohlleben. Die Volksbank Raiffeisenbank Regensburg-Schwandorf eG vergab ihre Förderpreise in Form von einmaligen Stipendien an Martina Hierl, Thomas Pilz und Jessica Stieber. Zudem prämierte sie Marlene Scheibenzuber für ihre herausragende Bachelorarbeit aus dem Bereich Betriebswirtschaft. Die gesamte Fördersumme betrug 4.500 Euro. Der Soroptimist International Club Regensburg verlieh den mit 1.500 Euro dotierten Preis für besonders begabte Absolventinnen aus dem technisch-naturwissenschaftlichen Bereich an Birgit Stelzer.

Die Website zum „Dies academicus 2020“ mit Videobotschaften und einer virtuellen Galerie der Preisträgerinnen und Preisträgern sowie des Ehrensenators ist abrufbar im Internet unter www.oth-regensburg.de.

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