Gymnasium Lappersdorf
Projekt „GemüseAckerdemie“ – Schüler pflanzen Gemüse und lernen was fürs Leben

23.07.2020 | Stand 13.09.2023, 6:23 Uhr
−Foto: n/a

In Lappersdorf pflanzen die Schülerinnen und Schüler Gemüse auf einem Schulacker. Unterstützung und Expertenwissen bekommen sie dabei von „AckerCoach“ Christiane Schmöller.

Lappersdorf. Kartoffeln, Salat, Pastinake, Sojabohne – auf dem Schulacker des Gymnasiums Lappersdorf sieht es am Donnerstag, 16. Juli, schon sehr bunt aus. Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 7 bis 9 pflanzen hier in Zusammenarbeit mit der Unesco-AG der Schule und der Lebenshilfe Lappersdorf seit März eine Vielfalt an Gemüsesorten auf zwölf Beeten auf 150 Quadratmetern. Das Projekt nennt sich „GemüseAckerdemie“ und wird von „AckerCoach“ Christiane Schmöller angeleitet. Die AOK finanziert einen Großteil des Projekts für vier Jahre, doch die Schule möchte auch darüber hinaus versuchen, das Projekt aufrechtzuerhalten.

Schulleiterin Birgit Ruckdäschel erklärt, wie die Idee vor eineinhalb Jahren entstand und welche Ziele das Gymnasium damit verfolgt: „Die Schülerinnen und Schüler können Schule mal von einer anderen Seite erleben. Sie lernen hier was fürs Leben, sei es über Umweltschutz, Pflanzen- oder Ernährungskunde.“ AOK-Ernährungsfachkraft Karin Germann-Bauer fügt hinzu: „Die ,Ackerdemie‘ macht was Praktisches, die Schülerinnen und Schüler lernen mehr Gemüsesorten kennen, außerdem werden sie durch die Bewegung draußen ausgeglichener und ruhiger. Viele tragen das Gelernte auch in die Familie, dieser Ansatz ist sehr erfolgsversprechend.“ Das Ziel der „GemüseAckerdemie“ ist es, die Wertschätzung für Lebensmittel zu steigern. Viele Kinder wissen nicht, wie Gemüsesorten wachsen oder wo sie herkommen, immer weniger bekommen zu Hause mit, wie man frisch und ausgewogen kocht. Ungesunde Ernährung oder auch Lebensmittelverschwendung sind die Folgen.

Zusammen mit ihrem Lehrer Bernd Döhnel, der als Schulkoordinator der Unesco-Projektschule für nachhaltige Bildung und Entwicklung verantwortlich zeichnet, gehen die zwölf Schülerinnen und Schüler einmal in der Woche für eine Stunde auf den Schulacker und kümmern sich um „ihre“ Pflanzen. Verena und Helena, zwei der beteiligten Schülerinnen, erklären, warum sie mitmachen und was ihnen am meisten Spaß macht: Für Verena ist es das „Zusammensein und was für die Natur zu machen“, außerdem dürfen sie alles ernten, was reif ist – solidarisch natürlich. Sie könne sich sehr gut vorstellen, im nächsten Schuljahr wieder dabei zu sein. Helena findet es sehr spannend zu beobachten, wie sich die Pflanzen entwickeln: „Mich fasziniert am meisten, dass sie schon so groß sind.“

Auch die Arbeit, die anfällt, macht den Kindern Spaß, das Unkrautzupfen zum Beispiel. Und natürlich das nebenbei Naschen. Die Ernte wird dann auch zusammen verarbeitet, es werden Brote zubereitet, auch ein Salatbuffet gab es schon. Im Herbst wird es zusammen mit der Lappersdorfer Lebenshilfe einen Suppen- und Eintopftag geben. Und in den großen Ferien können die Schülerinnen und Schüler mit ihren Eltern selbstständig auf den Acker gehen. Das Projekt kommt bei allen sehr gut an, die Freude und die Begeisterung in den Augen der Kinder, als Christiane Schmöller erklärt, dass man bei vielen Pflanzen sogar die Blätter essen kann, sprechen für sich. Hier lernen die Schüler wirklich was fürs Leben!

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