Maßnahmenpaket
Bayerische Schulen sollen Mobbing wirksam bekämpfen

17.03.2020 | Stand 03.08.2023, 13:40 Uhr
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Der Bayerische Landtag beschließt ein umfangreiches Maßnahmenpaket, um Lehrkräfte hierbei zu unterstützen und weitere Unterstützungsstrukturen aufzubauen. Der Regensburger Abgeordnete und Finanzpolitiker Tobias Gotthardt (Freie Wähler) hatte zahlreiche Vorschläge in das Paket eingebracht.

Regensburg. Mobbing unter Schülern ist kein neues Phänomen und weit verbreitet – unabhängig von der Art, der Größe und der Lage der Schule, wobei weiterführende Schulen stärker betroffen zu sein scheinen: Schätzungen gehen von rund 4 Prozent ernsthaft von Mobbing betroffenen Opfern aus, rechnerisch knapp eine Schülerin beziehungsweise ein Schüler pro Klasse. Hier sei aktives Handeln angesagt, betont der Regensburger Landtagsabgeordnete Tobias Gotthardt (Freie Wähler). Deshalb hat er sich im Bayerischen Landtag für eine wirksame Bekämpfung von Mobbing eingesetzt.

In Bayern nehme die Bekämpfung von Mobbing an Schulen auf unterschiedlichen Ebenen und mithilfe unterschiedlicher Maßnahmen und Projekte bereits einen hohen Stellenwert ein, unterstreicht Gotthardt. „Auch Kultusminister Professor Dr. Michael Piazolo ist dies ein sehr wichtiges und ernsthaftes Anliegen.“ Gleichzeitig sehen der Kultusminister und die Abgeordneten aber Bedarf für eine noch verlässlichere Unterstützung der Schulen.

Deshalb sollen, so Gotthardt, Schulleitungen und darin weiter darin unterstützt werden, als wirksames Mittel der Prävention Schule als Lebensraum zu begreifen und entsprechend zu gestalten. Geplant werden sollen in einem wirksamen Maßnahmenpaket unter anderem der weitere Ausbau von Unterstützungsstrukturen für Schulen, indem auch zum Schuljahr 2020/2021 personelle Kapazitäten hierfür eingesetzt werden.

Es sei klar, dass zur Bekämpfung von Mobbing Präventionsmaßnahmen am wirksamsten sind, sagte der Abgeordnete am Dienstagvormittag, 17. März, in München. Hier ist Gotthardt Mitglied des zuständigen Ausschusses für Staatshaushalt und Finanzfragen. Ist Mobbing aufgetreten, muss dies nicht nur zur Kenntnis genommen werden, sondern kann nur in der betroffenen Gruppe beziehungsweise Klasse effektiv gelöst werden. Der Umgang mit Mobbing an Schulen gehört daher in den Verantwortungsbereich der Schule. Gleichzeitig gibt es kein Patentrezept: Maßnahmen und Strategien zur Lösung müssen auf den individuellen Fall ausgerichtet sein und sollten – unter Beachtung des prioritären Opferschutzes – nach Möglichkeit die gesamte Klasse umfassen.

Mobbing steht, wie Gotthardt betonte, im Fokus der Staatsregierung, in der Lehrerfortbildung, bei Staatlichen Schulberatungsstellen, Schulpsychologen und Beratungslehrkräften. Mit über 150 Koordinatoren und Multiplikatoren gegen Mobbing wurde zudem ein regional verfügbares und effektives Unterstützungs- und Beratungssystem aufgebaut, das seit dem Schuljahr 2019/2020 überdies im Rahmen des Programms „Schule öffnet sich“ gezielt weiter gestärkt wurde. Es sei wichtig, hier aktiv und engagiert weiter die Schulen in ihrer Arbeit zu unterstützen.

Regensburg