„Ein Umdenken hat begonnen“
Schulprojekt „Tangrintler Beweg-was-Pass“ wird im neuen Schuljahr fortgesetz

29.07.2019 | Stand 04.08.2023, 6:31 Uhr
−Foto: n/a

„Tangrintler Beweg-was-Pass“ heißt ein Projekt, dass vor drei Monaten an der Grund- und Mittelschule am Mönchsberg in Hemau gestartet wurde.

HEMAU Die Idee dahinter: Die Schülerinnen und Schüler sollen angeregt werden, sich mehr zu bewegen oder auch etwas zu bewegen – zum Beispiel im Ehrenamt. Landrätin Tanja Schweiger zeigte sich begeistert von dieser Aktion und zog bei der Preisübergabe in der letzten Schulwoche gerne die vier Einzelgewinner.

Fast alle Schülerinnen und Schüler waren mit ihren Klassenleitern zur Preisverleihung in der Aula der Grundschule versammelt. Elternbeiratsvorsitzende Vera Rödl verwies in ihrer Begrüßung darauf, dass das Projektthema „Schulweg mit Bewegung“, auch in Verbindung mit dem Umweltaspekt, in allen Unterrichtsfächern behandelt worden sei. Ihr Dank galt der Schulleitung, dem Lehrerkollegium, den Hausmeistern, dem Elternbeirat sowie besonders den Mädchen und Jungen für ihr Engagement. „Das war der absolute Wahnsinn“, blickte Rödl zurück. So seien zahlreiche Schüler nun zu Fuß zur Schule oder zur Bushaltestelle gegangen und nicht mit dem Eltern-Taxi gefahren. „Ein Umdenken hat begonnen“, fasste Rödl zusammen. Dass sich bei diesen Fußwegen Kinder auch zusammengeschlossen hätten, sei ein weiterer positiver Aspekt gewesen.

Kinder profitieren von mehr Selbstständigkeit

Diesen Gedanken schloss sich Nicole Luber, Hauptinitiatorin des Projekts und Mitglied des Elternbeirates, an. „Die Verkehrssituation ist jetzt viel entspannter und auch zuhause bei den Eltern ist es stressfreier“, meinte Luber. Sie attestierte den Kindern, viel gelernt zu haben. „Man hat den einen oder anderen wachsen sehen. Situationen im Straßenverkehr wurden ohne die Eltern gemeistert – und ohne Unfälle“, so die Urheberin des Projektes. Außerdem sei es auch für die Lehrer ruhiger gewesen. Luber freute sich über den Rücklauf von 80 Prozent der ausgegebenen BEWEG-WAS-Pässe. „Am meisten profitiert hoffentlich die Umwelt davon“, fasste Luber mit dem Hinweis auf Abgase oder auch Reifenabrieb zusammen.

„Selbst zu Fuß gehen bedeutet auch, von der Umwelt etwas mitzubekommen“, betonte Landrätin Tanja Schweiger. „Sich bewegen und sich austoben – und dabei etwas für die Umwelt tun“, dies sei, so die Landrätin, vorbildlich. Auf ihre Frage, ob sich die Mädchen und Jungen auch in den Ferien bewegen, kam ein sehr lautes „Ja“. Und das könne in Hemau der Marsch zu Fuß oder die Fahrt per Rad zum Waldbad sein. Auch Bürgermeister Hans Pollinger zeigte sich von dem Projekt angetan. Das gemalte Plakat, das er sofort abfotografierte, will er bei den Bürgerversammlungen im nächsten Frühjahr als vorbildliche Initiative zeigen. „Wenn so eine zündende Idee von den Jüngsten erarbeitet und entwickelt wird, muss man es in die Gemeinde und zu den Bürgern hinaustragen“, freute sich das Stadtoberhaupt.

Freibad-Karten für die Einzelsieger

Landrätin Tanja Schweiger zog nach diesen Grußworten aus dem großen Topf, beziehungsweise Karton, die vier Einzelsieger: Mya Beer (3b), Hannah Feuerer (3a), Maximilian Brock (4d) und Nico Seidel (3a). Gewonnen haben sie einen Aufenthalt mit ihren Familien im Beratzhausener Freibad. Der künftig jedes Jahr neu vergebene Wanderpokal für eine ganze Schulklasse ging diesmal an die Klasse 3a. Bürgermeister Hans Pollinger überreichte den Pokal an die Klassensprecher Hannah Feuerer und Jakob Gaßner. Und für alle Schüler und Lehrer gab es nach der Zeremonie ein kühlendes Eis.

Das Projekt wird auch im Schuljahr 2019/20 fortgesetzt. Das Thema wird „Wir bewegen was für unsere Umwelt“ lauten und auch den Müll beziehungsweise die Müllentsorgung einschließen. Ferner werden dann auch die Klassen fünf und sechs in das Projekt einbezogen. Geplant ist zudem die Kooperation mit Vereinen, Gruppen und Verbänden. Konkret angedacht sind bereits das Anlegen von Frühbeeten, Aktionen im Kontext Artenschutz/Artenvielfalt, eine Plastikfasten-Challenge sowie Energiesparmaßnahmen.

Regensburg