Bildung
Spatenstich für Erweiterung – die Gemeinde Hagelstadt investiert in ihre Grundschule

10.04.2019 | Stand 04.08.2023, 14:08 Uhr
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Mit einer großen Zahl von 40 geladenen Gästen und allen Schulkindern fand der Spatenstich zur Erweiterung der Grundschule Hagelstadt statt. Neben der Schulfamilie, Lehrern, Ganztagsbetreuung mit Elternbeiräten war extra Schulrätin Christiane Schichtl nach Hagelstadt gekommen. Ferner waren viele Gemeinderäte und Gemeinderätinnen, viele an den Planungen beteiligte Architekten und Ingenieure, sowie die Baufirma Rödl und Herdegen sogar mit Junior-Chef vertreten.

HAGELSTADT In Hagelstadt wird nach einer Planung der Architektengemeinschaft Hornberger, Illner und Weny (HIW) und Gutthann-Architekten die Grundschule zur offenen Ganztagsschule (oGTS) erweitert und saniert. Zunächst wird ein Neubau für ein einzügiges Lernhaus gebaut, bevor nach dem Umzug aller Klassen der bisherige alte Schulbau für den Ganztagsunterricht umgebaut werden kann. Im Außenbereich wird ein neuer Pausenhof entstehen. Insgesamt sind für das Projekt knapp sieben Millionen Euro angesetzt. Der Freistaat Bayern unterstützt mit Fördermitteln in Höhe von etwa 2,4 Millionen Euro die Gemeinde. Im Vorfeld musste der Zugang zur Arztpraxis verlegt werden, da der vormalige Weg mitten durch das Baufeld verlief. Die Patienten können bis zum Ende der Bauarbeiten um die Mehrzweckhalle herum auf einer eigens gebauten Rampe barrierefrei in die Praxis gehen. Nach der Fertigstellung des Neubaus wird die Praxis mit einer eigens gebauten neuen Zufahrt direkt erschlossen.

Am Montag, 8. April, punkt 12 Uhr fand der Spatenstich vor der Baustelle und in der vorab ausgehobenen Baugrube statt. Alle größeren Bäume, auf deren Erhalt planerisch großer Wert gelegt war, waren bereits mit Baumschutzmaßnahmen geschützt. Die Baugrube bot allen Gästen reichlich Platz.

Der Festakt begann mit einem extra einstudierten Spatenstich-Lied der Schüler, das die Vorfreude auf das neue Schulhaus eindeutig ausdrückt. „So etwas Tolles wie das Lied der Schulkinder haben wir noch nie bei einem Spatenstich erlebt“, war von Seiten der Baufirma und der Planer zu hören. Danach sprachen die Rektorin der Schule, Alexandra Tannhäuser, und Schulrätin Schichtl. In beiden Ansprachen wurde klar, dass der Bau überörtlich große Beachtung findet, und gut zur wahrscheinlich kleinsten „Modus“-Grundschule (diese seltene Auszeichnung wurde letztes Jahr verliehen) im Regierungsbezirk passt.

In einer folgenden Ansprache verwies der Architekt Joachim Gutthann stellvertretend für alle Planer auf die derzeitig schwierige Lage im Bauwesen (konjunkturelle Überhitzung, Hochpreisphase, Firmen schlecht verfügbar), und gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass der Bau im geplanten Zeit- und Kosten-Rahmen erstellt werden kann.

Bürgermeister Dr. Bernhard Bausenwein stellte die Rahmenbedingungen klar, unter welchen die Gemeinde Haggelstadt die Planungsentscheidungen zu treffen hatte. Neben den Anforderungen eines modernen Unterrichts, wie ihn die flexible Grundschule bereits heute bietet, muss die Ganztagsschule den sozialen Anforderungen der Eltern genügen. Diese brauchen und nutzen bereits heute zum überwiegenden Teil mittägliche oder zusätzlich nachmittägliche Betreuung. Die neuen Ganztagsräumlichkeiten können zukünftig auch außerschulischen Zwecken zur Verfügung stehen. Damit wird die Schule zum sozialen Raum, der gesellschaftliche Anforderungen in der Gemeinde erfüllt und damit für alle Bürger Bedeutung gewinnt. Eine zukunftsfähige Gemeinde braucht eine gut ausgestattete, funktionierende Ganztagsschule. Nur mit dem Versprechen der Erweiterung der Schule wurde der Ganztagsbetrieb vor zwei Jahren genehmigt. Ohne Ganztagsschule keine nachhaltige Schule, und ohne Schule keine Gemeindeentwicklung, das sei die Grundlage. Zum Thema Gemeindeentwicklung verwies der Bürgermeister auch auf andere laufende Projekte, wie das Baugebiet und den Rathausbau. Auch hier setze man in Hagelstadt auf Qualität statt Quantität. So stehe der Schulbau (der zu Beginn der 20er Jahre fertig wird) im Spannungsfeld genau zwischen der modernen Kirche mit eigener klarer Formensprache aus den frühen 70er-Jahren und der ländlich gehaltenen Mehrzweckhalle, die zu Beginn der 80er-Jahre aus einem Architekturwettbewerb entstand. Insgesamt konnte durch den Zukauf eines direkt an Schule und Arzt-Praxis angrenzenden Grundstücks die große Schulwiese erhalten werden. So wird der Schulkomplex räumlich weiterhin eine ländliche Großzügigkeit ausstrahlen. Alle Sprecher wünschten dem Bau einen unfallfreien guten Verlauf.

Anschließend lud die Gemeinde zu einem kleinen Umtrunk und einer kleinen Brotzeit ein.

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