Optimierungsmodell
Verbundprojekt „Optibiosy“ – wie Biogasanlagen wirtschaftlich betrieben werden können

19.02.2019 | Stand 03.08.2023, 13:51 Uhr
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Ein neues Forschungsprojekt für Biogasanlagen ist gestartet: In „Optibiosy“ befasst sich ein interdisziplinäres Team der OTH Regensburg und der OTH Amberg-Weiden mit der Untersuchung der Potenziale und der Entwicklung eines Optimierungsmodells für Biogasanlagen. Das dreijährige Forschungsprojekt wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aus dem Sondervermögen „Energie- und Klimafonds“ mit rund 714.000 Euro, davon 429.000 Euro an der OTH Regensburg, gefördert.

REGENSBURG Die OTH Amberg-Weiden und ihr An-Institut für Energietechnik erhalten in Summe 285.000 Euro. Hintergrund des Projekts sind die sich am 31. Dezember 2020 ändernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für viele Biogasanlagen-Betreiber: Für alle Anlagen, die vor dem Jahr 2000 in Betrieb genommen wurden, endet dann nämlich der gesetzliche Vergütungszeitraum von 20 Jahren, das heißt, ab diesem Zeitpunkt bekommen sie keine staatlichen Zuschüsse mehr aus dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG). „Für die meisten Anlagen ist aber nur durch diese staatliche Förderung überhaupt ein wirtschaftlicher Betrieb möglich“, sagt Projektleiter Prof. Dr.-Ing. Oliver Brückl von der OTH Regensburg. Laut Prof. Dr. Brückl sind deshalb viele dieser Anlagen unmittelbar von einer Stilllegung bedroht. Da jedoch Biogasanlagen einen wichtigen Beitrag für einen stabilen Betrieb der Stromnetze im Rahmen der Energiewende leisten könnten, geht es in „Optibiosy“ vor allem um die Frage, wie Biogasanlagen nach dem Auslaufen der EEG-Zuschüsse noch wirtschaftlich betrieben werden können. Dazu wird eine Bestandsanalyse der derzeit installierten Technologien sowie der genutzten Vermarktungsstrategien durchgeführt. Außerdem werden die Bedarfe, die monetären Werte und die technischen Anforderungen an die Anlagen der verschiedenen Systemdienstleistungen untersucht sowie deren Nutzen für den Netzbetreiber analysiert. Dazu sind vier Biogasanlagenbetreiber aus dem Landkreis Cham beteiligt, zudem werden Anlagenkonfigurationen von weiteren Biogasanlagen aus der Region Landshut einbezogen. Als Ergebnis soll ein Optimierungsmodell entwickelt werden, welches für verschiedene Biogasanlagentypen die optimale Auslegung und Marktteilnahmestrategien ermittelt.

Beteiligt an „Optibiosy“ ist der Bereich Motorentechnik unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Hans-Peter Rabl (Labor für Verbrennungsmotoren) an der OTH Regensburg, der Bereich Netztechnik unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Oliver Brückl (Forschungsstelle für Energienetze und Energiespeicher) und der Bereich der Verfahrenstechnik unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Markus Brautsch vom Kompetenzzentrum Kraft-Wärme-Kopplung an der OTH Amberg-Weiden sowie das Institut für Energietechnik an der OTH Amberg-Weiden. Unterstützt wird das Forscherteam durch die Assoziation der Unternehmen Holding 2G Energy AG, AWITE Bioenergie GmbH, des Energieunternehmens Lechwerke und des Stromnetzbetreibers LEW Verteilnetz GmbH sowie durch das Regensburg Center of Energy and Resources (RCER) der OTH Regensburg. Projektträger ist die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.

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