Neue Professur an der OTH
Künstliche Intelligenz im Maschinenbau

17.12.2018 | Stand 03.08.2023, 22:47 Uhr
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An der Fakultät Maschinenbau der OTH Regensburg wird zum Wintersemester 2019/2020 eine neue W2-Professur inklusive eines wissenschaftlichen Mitarbeiters für das Lehrgebiet „Künstliche Intelligenz in der additiven Fertigung“ eingerichtet werden, gestiftet von der Scheubeck-Jansen Stiftung. Diese neue Professur wird für die Dauer von fünf Jahren gefördert, die Mitarbeiterstelle für die Dauer von mindestens drei Jahren. Die Höhe der Zuwendung beträgt insgesamt eine Million Euro.

REGENSBURG Zur Vertragsunterzeichnung kamen am Freitag, 14. Dezember, Susanne und Richard Scheubeck, Vorstände der Stiftung, an die OTH Regensburg. Es ist bereits die dritte Professur, die die Scheubeck-Jansen Stiftung (SJS) an der OTH Regensburg finanziert: Schon im Jahr 2002 wurde mit Geldern der SJS eine Professur für Sensorik eingerichtet, noch bis Ende dieses Jahres läuft die Finanzierung für die Professur Biofluidmechanik.

„Förderschwerpunkt der Scheubeck-Jansen Stiftung ist der MINT-Bereich in der Region. Dazu passt ausgezeichnet, ein Zukunftsthema wie die Produktentwicklung auf Basis künstlicher Intelligenz mithilfe einer Professur voranzubringen“, sagte Richard Scheubeck, Vorstandsvorsitzender der Scheubeck-Jansen-Stiftung. Die Professur ist ein weiterer Baustein in der schon etablierten Zusammenarbeit unseres „Regensburg Center of Biomedical Engineering“ mit dem Universitätsklinikum Regensburg, der medizinischen Fakultät der Universität Regensburg und Industriepartnern in der Region. Richard Scheubeck: „Durch den in dieser Form einmaligen Verbund aus OTH Regensburg, Uniklinikum Regensburg sowie Industriepartnern zur additiven Fertigung und Medizintechnik wollen wir ein starkes, regionales Alleinstellungsmerkmal schaffen.“

„Das außerordentliche Engagement der Scheubeck-Jansen Stiftung an der OTH Regensburg für zeitgemäße Lehrgebiete wissen wir sehr zu schätzen“, sagte Prof. Dr. Wolfgang Baier, Präsident der OTH Regensburg, anlässlich der Vertragsunterzeichnung und bedankte sich bei Susanne und Richard Scheubeck. Auch Prof. Dr. Ulrich Briem, Dekan der Fakultät Maschinenbau, freute sich über die Möglichkeiten, die das neue Lehrgebiet für seine Fakultät, aber auch für die gesamte OTH Regensburg eröffnet. „Die Professur hat Schnittstellen zu drei bestehenden Lehr- und Forschungsgebieten unserer Fakultät, nämlich der Fertigungstechnik inhomogener Werkstoffe, der numerischen Simulation inhomogener Werkstoffe und der Entwicklung von Medizinprodukten. Sie wirkt daher im Verbund der genannten Einzeldisziplinen als Multiplikator. Mit dieser Professur bilden wir in unserer Lehre ganz aktuelle Entwicklungen der Praxis ab, wovon unsere Studierenden enorm profitieren können. Im Bereich Forschung ist die Stiftungsprofessur vor allem eine inhaltliche Verstärkung unseres gemeinsam mit der TH Deggendorf jüngst neu gegründeten Technologiecampus (TC) Parsberg-Lupburg, in dem die additive Fertigung eines unserer Schwerpunktthemen ist“, sagte Prof. Dr. Ulrich Briem.

Unter additiver Fertigung versteht man die Produktion verschiedenster Bauteile aus Pulver und Laserlicht auf der Grundlage eines 3D-Modells; deshalb ist sie auch unter dem Begriff 3D-Druck bekannt. Die Produkte werden in einer virtuellen Umgebung entwickelt und die einzelnen Entwicklungsschritte durch Künstliche Intelligenz (KI) miteinander verknüpft. KI spielt daher bei diesen Herstellungsverfahren eine zunehmende Rolle. Vor allem in der Medizintechnik geht man in den kommenden Jahren von einem starken Mehrbedarf an 3D-gefertigten Implantaten oder Prothesen aus. Da diese individuell für jeden Patienten gefertigt werden, erfordert die Entwicklung und Herstellung dieser Produkte einen zunehmenden Einsatz von KI.

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