Ehrung für Forschung
Professor Dr. Rupert Huber erhält Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis

10.12.2018 | Stand 03.08.2023, 20:38 Uhr
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Nach über 20 Jahren erhält wieder ein Wissenschaftler der Universität Regensburg den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis: Professor Dr. Rupert Huber. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) würdigt mit dem Preis die herausragenden experimentellen Arbeiten in der Terahertz- und Festkörperphysik im Grenzbereich zwischen Optik und Elektronik des Regensburger Physikers. „Es ist eine große Ehre für mich, Träger des Leibniz-Preises zu sein. Das ist ein ganz besonderer Ansporn für meine weitere Forschung zur Lichtwellenelektronik“, freut sich Huber.

REGENSBURG „Mit dem Leibniz-Preis erhält Professor Dr. Rupert Huber eine wunderbare und höchstverdiente Anerkennung für seine herausragende wissenschaftliche Leistung“, betont Professor Dr. Udo Hebel, Präsident der Universität Regensburg. „Der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis ist der bedeutendste Forschungsförderpreis in Deutschland. Es ist ein unglaublicher Erfolg für die Universität Regensburg, dass wir brillante Wissenschaftler, wie Professor Huber in unseren Reihen haben.“

Bekannt wurde Huber mit seinen Forschungen zur Lichtwellenelektronik, deren innovative Kernidee darin besteht, atomar starke Lichtfelder als Wechselspannung in Festkörpern zu verwenden, um so vollkommen neuartige Quantenphänomene auf kürzesten Zeitskalen zu betrachten. Diese grundlegende Forschung könnte in Zukunft etwa in superschnellen atomar auflösenden Mikroskopen oder in der Quanteninformationsverarbeitung verwendet werden. Huber gelang es erstmals, die sehr schnelle Ladungsdynamik in Festkörpern in Wechselwirkung mit starken Lichtfeldern zu untersuchen: Er fand heraus, dass die Energie der Elektronen innerhalb einer sehr kurzen Zeitspanne nach ihrer Anregung durch das starke Lichtfeld nicht eindeutig zu bestimmen ist; die Elektronen befinden sich stattdessen in oszillierenden Mischzuständen, die sich je nach Richtung des Lichtfelds gegenseitig auslöschen oder verstärken. Huber konnte zudem – analog zu Kollisionsexperimenten in Elementarteilchenbeschleunigern – sogenannte Quasiteilchen in Festkörpern gezielt miteinander kollidieren lassen. Diese Kollisionen führen zu ultrakurzen Lichtblitzen, die wiederum Rückschlüsse auf die Struktur der Quasiteilchen zulassen. Zuletzt konnte Huber in einer Kooperation mit Professor Dr. Jascha Repp eine durch Lichtwellen ausgelöste Molekülbewegung in einem atomaren Zeitlupenfilm festhalten.

Damit hat zum dritten Mal ein Wissenschaftler der Universität Regensburg den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis erhalten. Zuletzt wurde der Jurist Prof. Dr. Reinhard Zimmermann 1996 mit dem Preis ausgezeichnet. Bereits 1988 ging der Leibniz-Preis an den Mikrobiologen Prof. Dr. Karl Otto Stetter.

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