Recht auf Bildung
Schulalltag in Mosambik: „Was für uns alltäglich ist, ist für die Kinder Luxus“

10.10.2018 | Stand 02.08.2023, 20:26 Uhr
−Foto: n/a

Strahlende Kinderaugen in der Ferienzeit: Nicht etwa, weil endlich die Schule vorbei ist, sondern weil die Kinder trotzdem in die Schule gehen dürfen. Motivierte Kinderhände schnellen bei jeder Frage der Lehrkraft in die Höhe und wenn jemand unruhig ist, wird der Schüler von den anderen Kindern ermahnt, doch gefälligst aufzupassen.

REGENSBURG In Deutschland so kaum vorstellbar, doch so sieht der Schulalltag der Kinder der Faiquete-Schule in Mosambik aus. Die Münchner Organisation „Kululeku“ (Freiheit) engagiert sich vor Ort und bemüht sich darum, den Weg zur Bildung zu erleichtern und so die sozialen Missstände des Landes durch Projekte im Bereich Landwirtschaft und Strom- und Wasserversorgung zu lindern.

Schreiben der Seminararbeit in Mosambik

Drei Schüler der FOSBOS Regensburg verbrachten einen Teil ihrer Sommerferien im Rahmen des Freiwilligenprojektes in Mosambik bei „Kululeku“. Die Zeit dort nutzten sie unter anderem, um für die Seminararbeit der 13. Klasse Informationen zu sammeln. Thematisch sind die Fachoberschüler sehr breit aufgestellt: Yania Brede aus dem sozialen Zweig recherchiert zum Thema Inklusion. „In Deutschland und Mosambik wird das Thema Inklusion völlig verschieden gewichtet. Das war teilweise zu erwarten, doch vor Ort konnte ich Interviews mit Betroffenen führen und mir Barrieren ansehen, die es in Deutschland oft eben in einer anderen Form gibt.“ Hans Zinkl aus dem Technik-Zweig unterstützte die Schüler vor Ort beim Lernen. Hannah Zellner aus der Fachrichtung Gesundheit initiierte ein Sportprojekt mit den Schülerinnen und Schülern der ansässigen Schule und führte sie als ausgebildete Trainerin an die Leichtathletik heran.

Zuwachs interkultureller Kompetenzen

Nicht nur für ihre Seminararbeiten konnten die Schülerinnen und Schüler viel erreichen. Auch der persönliche Zuwachs an Erfahrung war immens und der Blick über den Tellerrand Europas sehr beeindruckend und bewegend. „Was für uns alltäglich ist, ist für die Kinder vor Ort oft ein Luxusgut. In meinem Unterricht saß ein Junge, der keinen Stift hatte, aber so tat, als würde er schreiben, damit es niemandem auffällt“, erinnert sich Zellner. Um diesen Mangel am Nötigsten zu mindern, planen die Schülerinnen und Schüler ein Paket mit benötigten Utensilien zu schnüren und dieses nach Mosambik zu schicken oder den nächsten Freiwilligen der Schule mitzugeben. Die Kooperation zwischen der Regensburger FOSBOS und der Faiquete-Schule in Mosambik soll in den nächsten Jahren weiter vertieft werden.

Regensburg