Auszeichnung
Regensburger Mediziner erhält „Fidler Innovation Award“ für Beiträge zur Metastasierungsforschung

06.09.2018 | Stand 28.07.2023, 22:40 Uhr
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Der Mediziner Professor Doktor Christoph Klein, Inhaber des Lehrstuhls für Experimentelle Medizin und Therapieverfahren der Universität Regensburg, wurde mit dem internationalen „I.J. ‚Josh‘ Fidler Innovation in Metastasis Research Award“ ausgezeichnet. Klein erhielt den Preis aufgrund seiner innovativen Beiträge zur Metastasierungsforschung. Die Verleihung fand am 3. August, im Rahmen des 17. Kongresses der Metastasis Research Society in Princeton, USA, statt.

REGENSBURG Tumorzellen siedeln sich oft bereits vor Diagnosestellung und Operation des Primärtumors in andere Organe ab. Nach Monaten oder Jahren können daraus tödliche Metastasen hervorgehen. Der Zeitraum nach der Operation des Primärtumors und vor dem Nachweis klinisch manifester Metastasen wird häufig „minimale Resterkrankung“ oder „minimal residual disease“ genannt. Ziel der Arbeitsgruppe um Professor Klein ist es, das kritische Stadium der minimalen Resterkrankung eingehend zu untersuchen und auf diese Weise dazu beizutragen, dass durch die Entwicklung rationaler Therapien die Entstehung späterer Metastasen in Zukunft einmal verhindert werden kann.

Erschwerend ist hierbei, dass die vermeintlichen Vorläuferzellen der Metastasen extrem selten sind. Sie lassen sich aufgrund ihres Gewebeursprungs in Knochenmark und Lymphknoten spezifisch nachweisen, jedoch nur in der Häufigkeit von einer Tumorzelle in einer Millionen normaler Knochenmarkzellen. In der Regel wird nicht mehr als eine Tumorzelle gefunden, selten mehr als zehn. Dies stellt hohe technische Anforderungen an die Analyse. Die methodische Ausrichtung der Arbeitsgruppe am Lehrstuhl für Experimentelle Medizin und Therapieverfahren gilt der Entwicklung neuer Technologien zur molekular-genetischen Analyse einzelner Zellen.

Klein habilitierte am Institut für Immunologie der Ludwig-Maximilians-Universität München. Danach war er Leiter einer BioFuture Nachwuchsgruppe des BMBF und einer Nachwuchsgruppe des Bayerischen Genomforschungsnetzwerks. Seit 2010 hat er den Lehrstuhl für Experimentelle Medizin und Therapieverfahren der Universität Regensburg inne. Seit 2011 ist er Leiter des Bereichs „Personalisierte Tumortherapie“ am Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin in Regensburg.

Der I.J. „Josh“ Fidler Innovation in Metastasis Research Award erinnert an die besonderen Leistungen dieses Wissenschaftlers auf dem Gebiet der Metastasenforschung. Fidler entwickelte hier neue Ansätze, die zu einem grundlegenden Verständnis von Entwicklung und Verschiedenartigkeit von Tumoren führte und die Umsetzung von Forschungsergebnissen aus dem Labor in die konkrete Behandlung von Metastasen ermöglichten. Der Preis wird seit 2012 jährlich einem Forscher verliehen, der innovative Beiträge zur Metastasenforschung geleistet hat, und dadurch die Ausrichtung dieses Forschungsgebietes – entweder technisch oder konzeptionell – beeinflusst hat.

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